„Überleben in einer ver – rückten Arbeitswelt“ – Radioessay von Christian Aichmayr, Teil 2 – VOR ORT 39
Am 09. April 2016 hat Christian Aichmayr im Rahmen des 2. Linzer Burnout-Symposiums ein Referat zum Thema „Überleben in einer ver – rückten Arbeitswelt“ gehalten. Abgeleitet ist dieser Titel aus dem Buch von Theresia Volk, Management- und Organisationsberaterin sowie stellvertretende Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Supervision „Unternehmen Wahnsinn“, welches auch den Untertitel „Überleben in einer verrückten Arbeitswelt“ trägt. Dieses Referat ist nun in zwei Teilen als Radioessay von ihm gestaltet worden. Dem Programm waren dazu im Vorfeld folgende Worte zu entnehmen:
In unserer Leistungsgesellschaft schaffen viele MitarbeiterInnen das vorgegebene Tempo nicht mehr: So jagt eine Neuerung die andere. Wer Veränderungsideen hat, macht Karriere und muss seinen Aufstieg gleich wieder mit neuen Veränderungsideen rechtfertigen. Im Gesundheitsbereich brauchen zeitaufwändige Dokumentations- und Evaluationspflichten oft mehr Zeit als die verrichtete Tätigkeit selbst.
Die einst getrennten Sphären von Leben und Arbeit verschwimmen – ständige Erreichbarkeit ist oft eine fixe Vorgabe. MitarbeiterInnen müssen sich selbst organisieren, wirtschaftliche Verantwortung tragen und sich selbst vermarkten.
Für eine „normale“ solide Arbeitsleistung gibt es keine Wertschätzung mehr. Erwartet wird vielmehr, jederzeit an und über die Grenzen der eigenen Leistungsfähigkeit und Gesundheit zu gehen. Dabei wird nicht gefragt, wie viel Personalkapazitäten für eine gewisse Leistung benötigt werden, den vorhandenen MitarbeiterInnen wird einfach Ihr Ziel vorgegeben.
Unselbständige MitarbeiterInnen haben im Rahmen ihres Dienstverhältnisses – laut dem „Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch (ABGB) – nicht einen bestimmten Erfolg zu erbringen, sondern schulden ihrem Arbeitgeber lediglich ein Bemühen, ist in der gelebten beruflichen Praxis nicht mehr relevant.
Gesundheit und Gesundheitsförderung müssen in Unternehmen mit übergeordneten betrieblichen Zielbereichen abgestimmt, systematisch organisiert und koordiniert werden – dies betrifft die Managementfunktion von Führung. Gleichzeitig hat die Art und Weise, wie MitarbeiterInnen geführt werden, wie und in welchem Umfang Informationen an sie weitergeleitet werden, wie Teamarbeit und wie einzelne MitarbeiterInnen gefördert und unterstützt werden, Auswirkungen auf das Erleben und die Gesundheit der MitarbeiterInnen. Dies betrifft die unmittelbare Mitarbeiterführung.
website www.burnout-berater.com
Ähnliche Beiträge
- #34: Interview mit Helmo Pape aus der Sendereihe „Grundeinkommen – Red’n ma drüber!“ 21.08.2024 | Radio FRO 105,0
- #33: Onlineseminar mit Prof. Dr. Barbara Prainsack (Uni Wien) aus der Sendereihe „Grundeinkommen – Red’n ma drüber!“ 21.08.2024 | Radio FRO 105,0
- #32: Wh der Sendung #4: Das Linzer Modell aus der Sendereihe „Grundeinkommen – Red’n ma drüber!“ 14.08.2024 | Radio FRO 105,0
- #31: Wh der Sendungen #1 bis #3: Was ist ein BGE? Wer bekommt es? Wie hoch soll... aus der Sendereihe „Grundeinkommen – Red’n ma drüber!“ 07.08.2024 | Radio FRO 105,0
- #30: Regelmäßige BGE-Sendungen aus Deutschland aus der Sendereihe „Grundeinkommen – Red’n ma drüber!“ 01.08.2024 | Radio FRO 105,0
- #29: Basic Income for Peace Building aus der Sendereihe „Grundeinkommen – Red’n ma drüber!“ 24.07.2024 | Radio FRO 105,0
- #28: BGE aus feministischer Sicht aus der Sendereihe „Grundeinkommen – Red’n ma drüber!“ 11.07.2024 | Radio FRO 105,0
- #27: Schritte zur Umsetzung aus der Sendereihe „Grundeinkommen – Red’n ma drüber!“ 09.07.2024 | Radio FRO 105,0
- Zukunftsperspektiven: Wohin führt der Weg nach der Matura? aus der Sendereihe „FREIRAD Radioseminare LIVE-Sendungen“ 04.07.2024 | FREIRAD
- #26: Interview mit Barbara Strauch (Soziokratie-Zentrum) aus der Sendereihe „Grundeinkommen – Red’n ma drüber!“ 04.07.2024 | Radio FRO 105,0