Trauerfeier für Rosi Hirschegger
In der Nacht auf Sonntag, den 20.02.2017, ist Rosi Hirschegger gestorben. Sie war eine Ikone der ArbeiterInnenbewegung.
Eine Aufzeichnung der Trauerfeier für Rosi Hirschegger vom 24.02.2017
Rosi Hirschegger hatte das sprichwörtliche rote Kämpferherz und blickte auf ein langes Sozialistinnenleben mit vielen Höhen und Tiefen zurück. Die Sozialdemokratischen Werte waren für sie absolut richtig und daher nicht verhandelbar.Bei ihrer Geburtstagsfeier im Vorjahr antwortete sie auf die Frage, welchen Rat sie den SozialdemokratInnen für die Zukunft noch geben will: „Nicht nachgeben!“.
Am 27. Februar wäre Rosi 98 Jahre alt geworden.
Schon in der austrofaschistischen Zeit war die ausgebildete Kindergärtnerin im Widerstand, auch die Nationalsozialisten hatten ein wachsames Auge auf Rosi. Schon 1939 musste sie ein vierstündiges Gestapoverhör erdulden. Bis zum Kriegsende folgten Verhöre und Bespitzelungen, ihr wurde mehrfach die Verhaftung mit anschließender Überstellung in ein KZ angedroht.
Nach dem Krieg begann ihre große Zeit als Kindergärtnerin, später Leiterin eines Kindergartens. Aus dieser Zeit stammt der unverwechselbare Name „Tante Rosi“, mit dem sie Hunderten Kindern von Innsbruck, jetzt selbst Eltern oder Großeltern, bekannt wurde. Schon sehr früh engagierte sie sich für bessere Öffnungszeiten der Kindergärten, mehr Mitspracherechte der Eltern und vor allem für einen liebevolleren Umgang mit Kindern.
Noch während ihres Berufslebens legte Rosi als eine der ersten Innsbruckerinnen die Berufsreifeprüfung ab und begann ein Studium der Pädagogik und Psychologie an der Innsbrucker Universität. Als Achtzigjährige beendete sie dieses Studium mit dem Doktorat.
Als Pädagogin hat sie sich zeitlebens in der Falkenbewegung engagiert, später kam noch die Friedensbewegung dazu und das Ganze wurde durch ihre antifaschistische Lebenseinstellung abgerundet.
Eine Aufzeichnung der Trauerfeier für Rosi Hirschegger vom 24.02.2017
In den ersten Minuten hört ihr einen Nachruf auf die am 23.02.2017 verstorbene Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser.
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