Tag des feministischen Radios: Patriarchale Strukturen und Machtspiele als Ursachen für häusliche Gewalt
Diese Ausgabe von #Stimmlagen, das Infomagazin der Freien Radios in Österreich, kommt aus der der VON UNTEN-Redaktion bei Radio Helsinki in Graz und widmet sich heute dem Tag des Feministischen Radios am 21.Oktober. Ihr hört Beiträge zu den Themen Das Patriarchat als Ursache für häusliche Gewalt und Feministische Kritik an der Steuerreform und am Budget für 2022.
Patriarchale Strukturen und Machtspiele als Ursachen für häusliche Gewalt
In Österreich wurden laut Medienberichten in diesem Jahr mittlerweile 22 Frauen ermordet. Diese Femizide sind vorsätzliche Tötungen einer Frau durch einen Mann aufgrund ihres Geschlechts bzw. aufgrund von „Verstößen“ gegen die traditionellen sozialen und patriarchalen Rollenvorstellungen von Frauen. Eine Definition, die auf die US-amerikanische Soziologin und Autorin Diana Russell zurückgeht. Obwohl Österreich über dem EU-Durchschnitt liegt und es sichtlich mehr Schutz für gewaltbetroffene Frauen brauchen würde, wurde in Salzburg am 30. Juni 2021 das Frauenhaus in Hallein geschlossen.
VON UNTEN sprach deshalb mit der ehemaligen Leiterin des Frauenhauses Salzburg, Birgit Thaler-Haag, über die Schließung der Frauenhäuser, über die Dynamiken von häuslicher Gewalt und warum Frauenhäuser für gewaltbetroffene Frauen so wichtig sind.
Die wichtigsten Anlauf- und Beratungsstellen für gewaltbetroffene Frauen findet ihr auf der Homepage der autonomen österreichischen Frauenhäuser www.aoef.at.
Frauen dürfen nicht länger draufzahlen! Feministische Budgetrede
Verschiedene österreichische Frauenorganisationen kritisieren aktuell die geschlechterpolitische Sprengkraft der Skandale rund um Ex-Kanzler Kurz: Ganze 1,2 Milliarden Euro hätten in Kinderbetreuung investiert werden sollen – wären Kurz nicht Intrigen und seine eigene Karriere wichtiger gewesen. Auch die geplante – weder öko, noch soziale – Steuerreform, die nun trotz Kurz‘ Abtritt rasch auf Schiene gebracht werden soll, ist laut dem Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser, dem Österreichischer Frauenring, der Initiative Mehr für Care und dem Verein Feministischer Alleinerzieherinnen alles andere als ein frauenpolitisches Vorzeigeprojekt.
Ersten Berechnungen zufolge werden Männer im Schnitt doppelt so stark profitieren wie Frauen. „Diese Steuerreform ist in erster Linie ein Geschenk an Großverdiener und Konzerne. Dringender denn je bräuchte es jetzt „Mehr für Care“ – massive Investitionen in Bildung, Kinderbetreuung und Pflege, eine ambitionierte Klimapolitik sowie Gender Budgeting auf allen Ebenen. Gerade angesichts der erschütternden Enthüllungen muss die Bundesregierung Geschlechtergerechtigkeit endlich zur Priorität erklären“, so Klaudia Frieben, Vorsitzende des Österreichischen Frauenrings.
Am Mittwoch, 13. Oktober formulierten Vertreterinnen verschiedener Frauen*organisationen ihre Kritik an der ungerechten Steuerreform sowie am Budget für 2022 und präsentierten alternative Konzepte für mehr Geschlechter- und Klimagerechtigkeit in der Budgetpolitik.
VON UNTEN bringt Ausschnitte der Pressekonferenz.
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