#Stimmlagen: Klimapolitik der jüngsten Generation in die Welt tragen

19.12.2019

Das bundesweite Infomagazin der Freien Radios in Österreich kommt diesmal von der FROzine-Redaktion aus Linz. Wir berichten über die UN-Klimakonferenz in Madrid, den Ausschuss der Regionen zum Thema Green Deal, Europas und Schwedens Klimapolitik, und über Rechtsextremismus in OÖ.

„Langsam fängt das Wissen auch bei den Politikern zu sickern an.“

Jährlich fahren vier Jugendliche auf die UNFCCC Klimakonferenzen (=Conference of the Parties, COP), geschickt vom Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus (BMNT), um dort die Stimme der österreichischen Jugend zu vertreten. 2018 hat CliMates die Organisation des Jugenddelegierten-Programms übernommen und hat es neu aufgesetzt. Das Projekt ist als Buddy-Programm mit je zwei Junior Delegierten und zwei Senior Delegierten aufgebaut. Die Jugenddelegierten erhalten von CliMates ein ausführliches Training vor der COP, um für die globale Klimakonferenz vorbereitet zu sein.

Im Gepäck ist das österreichische Jugend-Positionspapier “Gerechtes Klima!” – „Wir sind überzeugt, dass junge Menschen eine zentrale Rolle bei der Bewältigung der Klimakrise spielen und unsere Stimmen gehört werden müssen„. Die Forderungen der Jugenddelegierten beschäftigen sich u.a. mit Klimagerechten politischen Zielsetzungen, Gesetzlichen Maßnahmen und Grundsteinen, Wirtschaftspolitischen Maßnahmen, Verkehrs- und Energiepolitik, Naturschutzmaßnahmen, Jugend- und Gesellschaftspolitik, Landnutzung und Infrastruktur und Bildungspolitik.

Antoine Ferraris war einer der beiden Junior-Delegierten für Österreich bei der UN-Klimakonferenz in Madrid. Der 21-jährige zeigt sich sehr enttäuscht vom Ergebnis der 2-wöchigen Veranstaltung. Auch die Organisatoren können noch einiges in puncto Nachhaltigkeit verbessern – billiges Essen von großen Fastfood-Ketten hat auf der Klimakonferenz schließlich nichts verloren. Im Gespräch mit FROzine-Redakteur Georg Steinfelder geht es unter anderem um Generationenkonflikte im Rahmen der Klimakonferenz und darum, wie wichtig es ist, die Jugend in die Politik mit einzubeziehen. Antoine gibt außerdem Tipps für ein erfülltes und ressourcenschonendes Leben und erzählt von persönlichen Erlebnissen und Beweggründen für sein Engagement.

Mehr Infos bei climatesaustria.org

Gerechtes Klima! Junges österreichisches Positionspapier zur UN Klimakonferenz

Hat Schweden einen „sozialeren“ Kapitalismus?

Vom 3. bis zum 5. Dezember waren 30 junge Politiker*innen aus ganz Europa zur letzten Plenarsitzung des Europäischen Ausschusses der Regionen (AdR) unter dem Motto YOUNG ELECTED POLITICIANS: UNITED 4 CLIMATE geladen. Damit wurde deutlich gemacht, wie wichtig die Rolle der Regionen und Städte in der Europäischen Union ist, wenn es darum geht, Klimapolitik umzusetzen und die Klimawende zu schaffen. Ein gemeinsam erarbeitetes Memorandum zum Green Deal wurde dem Vizepräsidenten der Kommission übergeben. Eine Teilnehmerin beim Ausschuss der Regionen war die Lokalpolitikerin Yoomi Renström aus Schweden.

Dazu die Sendung „Was will europäische junge Klimapolitik“ jetzt hören.

Was ist das Geheimnis Schwedens, das das Land oft im Bereich von Umwelt, Bildungs- oder Sozialpolitik um Längen voraus ist? Die Sozialdemokratin Yoomi Renström erzählt von einer hohen Bereitschaft der schwedischen Gesellschaft Steuern zu zahlen. Steuern, sagt Renström, sind ein Zeichen, dass der Staat es ernst meint. Außerdem sei auch die Wirtschaft bereit, nicht nur Gewinne zu machen, sondern auch der Gesellschaft etwas zurück zu geben im sozialen Bereich oder Umweltschutz. Die 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung, die sogenannten SDGs (Sustainable Development Goals) sind für sie eine selbstverständliche Unterstützung im politischen Alltag.

Sigrid Ecker war vor Ort beim Ausschuss der Regionen in Brüssel und hat dort mit Yoomi Renström gesprochen.

Oberösterreich schwarz-blau… und braun?

„Oberösterreich – Vom „Heimatgau des Führers“ zur Modellregion der extremen Rechten?“ – unter diesem Titel fand in der Stadtwerkstatt Linz (wo auch Radio FRO seinen Standort hat) an drei Abenden eine Vortrags- & Diskussionsreihe statt. Wir berichten in einem kurzen Beitrag über den letzten Abend dieser Reihe. Am Podium diskutierten Kathrin Quatember (Historikerin und Bloggerin), Robert Eiter (Mitbegründer der Welser Antifa), Thomas Rammerstorfer (Extremismusforscher) sowie Nina Horaczek (Journalistin, Stadtzeitung Falter) unter der Moderation von Marina Wetzlmaier über das Thema „Oberösterreich schwarz-blau… und braun?“. Im Beitrag geht es um den Begriff des Rechtsextremismus und warum dieser in Zusammenhang mit der FPÖ von Österreichs Medien kaum benannt wird.

Hintergrund zur Veranstaltungsreihe:

Rechte und Rechtsextremismus in Oberösterreich: Immer wieder beschäftigt das Thema die Menschen und die Medien. Seien es die Triumphe der FPÖ bei den letzten Wahlen in OÖ, undurchsichtige Verflechtungen, illegale Neonazi-Organisationen wie „Objekt 21“, oder die regelmäßige Spitzenpositionen Oberösterreichs in einschlägigen Kriminalstatistiken: Nirgendwo scheint das „Dritte Lager“ so umtriebig wie hierzulande.

Es drängen sich Fragen auf: Besteht ein Zusammenhang zwischen der historischen Stärke der Nazi-Bewegung in den 1930ern, der Industrialisierung Oberösterreichs in den 1940ern und den aktuellen Erfolgen Rechtsextremer? Gibt es eine Kontinuität bei den Eliten? Wie kommt es zur starken Zustimmung zu rechten Ideen in der ArbeiterInnenschaft? Wer sind die Organisationen, die Menschen und Seilschaften, die dahinterstecken? Dient Oberösterreich gar als europaweite Modellregion der extremen Rechten?

Link zur Sendung Oberösterreich schwarz-blau… und braun? der Reihe Kultur & Bildung spezial

Moderation: Michael Diesenreither

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Thema:Politics Radiomacher_in:Georg Steinfelder, Michael Diesenreither, Sigrid Ecker
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