Sound and Living Logic
Ars Radio Berichterstattung zum Ars Electronica Festival 2012, Tag 6 auf Radio FRO.
Heute in der Sendung: Ein Interview mit Matthew Gardiner zum Projekt „Living Logic“ und Fragen der Syntetischen Biologie stellte Simone Boria an das Ars Electronica Futurelab. Im 2. Teil: Kunst und Sound on Air, gestaltet von Michael Schweiger.
Synthetic Biology
Begeben wir uns in ein Zeitalter der „Lebenden Logic“ wo das Programmieren, Modellieren und das Vorhersagen von Lebensformen möglich ist? Diese und weitere Fragen stellt das Projekt „ Living Logic“, ein Projekt des Futurelab der Ars Electronica.
Immer mehr KünstlerInnen bewegen sich in den Zwischenbereichen von Kunst und Wissenschaft wie auch viele PreisträgerInnen und Präsentationen des Ars Electronica Festivals jedes Jahr zeigen. KünstlerInnen bewegen sich dabei oft an der Schnittstelle wo Wissenschaft aufhört, wichtige Fragen aufzugreiefen in Bezug auf – „Was es bedeutet neue Technologien in unserer Gesellschaft zu integrieren“. Synthetische Biologie ist auch ein solcher Bereich. In dem Projekt „Living Logic“ des Futurelab der Ars Electronica wird auf künstlerische Weise erforscht, welche Fragen wir uns dabei stellen können oder sollten, sowie welche Möglichkeiten sich, außerhalb der Wissenschaft, für solche Technologien noch bieten. Matthew Gardiner, Lead Researcher im Biolab, auch bekannt für seine Oribots erklärt heute in der Sendung worum es bei dem Projekt „ Living Logic“ geht.
Das Interview ist auf Englisch
Ein Beitrag von Simone Boria
Sound als Lebensraum
Soundstudies sind untrennbar mit dem Hören, und der Listening Perspective verbunden. Hören als Kompetenz, als Fähigkeit ist somit zentral, sowohl wenn es um Sonnic Journalism und audtive Architktur bzw. auditives Design geht, als auch dann wenn es um die Gestaltung der akustischen Lebenswelt, bzw. der sonischen Lebenräume geht.
Dem folgend dreht sich der zweite Teil der ARS Radio Ausgabe vom 3. September 2012 genau um den oben skizzierten Bereich.
Zum Hören, dem Hören lernen zu Sonic Journalism und zum Hinhören und Mitreden über das akusitsche Environment nimmt Peter Cusack in drei einem längeren Gespräch entnommenen Teilen Stellung.
Peter Cusack ist impro Sound-Artist, Field-Recording Artist aber auch Theoretiker ud Sound-Walk Profi. Zudem hat der Londoner, der neben seinen Lehraufträgen am London College of Communication und an der University of the Arts London war er letztes Jahr zu Gast an der Universität der Künste (UdK) Berlin, die 2012 den Campus im Rahmen des ARS Electronica Festivals bestreitet und den Masterlehrgang „Soundstudies“ ins Zentrum stellt. In seiner Eigenschaft als Musiker war er Mitbegründer und Leiter des „London Musicians’ Collective und betätigt sich jüngst besonders engagiert im Bereich Environmental Ecology und das speziell unter dem Aspekt Sound und mittels Sonic Journalism, den er als Begriff geprägt. hat. Unter Sonic Journalism versteht Cusack, eine Ergänzung und Erweiterung des klassischen Journalismus der stark auf Bilder und Optik setzt. So ist eines seiner neuesten Projekte Sounds from Dangerous Places im Sinne des Sonic Journalism ausgerichtet.
Einen ganz anderen Zugang bieten Carl Scjilde und Anselm Venezian Nehls, die gemeinsam als „Heavy Listening“ agieren speziell mit dem im Rahmen der langen Konzertnacht präsentierten Performance „Tiefdruckgeniet“.Tiefdruckgebiet ist eine performative Soundinstallation die aus 12 akustisch massivst getuneten Autos bestand. Die von Austrian Sound Master (gegenwärtiger Europachampion im akustischen Autotuning) aufgepeppten Autos wurden dabei von Heavy Listening mittels einer selbst gestalteten Software ausgeklügelt mit Frequenzen zwischen ca. 20 und 50 Hz also im nur mehr kaum hörbaren dafür umso spürbarereren Bereich angesteuert. Wie das Funktioniert, warum die beiden auf solche Ideen kommen und ähnliches, wird im Gespräch gelüftet.
Den Abschluss bilden kurze Passagen eines etwas längeren Interviews mit Caroline Siegers. Caronline Siegers ist Tonmeisterin und Violonistin, lehrt and der UdK sowohl technisches Hören als auch Kompetenz des Hörens, letzteres im Bereich Soundstudies. Sie ist aber auch verantwortliche für die „Digitale Concert Hall“ der Berliner Philharmonie und darüber hinaus im von ihr mit gegründeten Studio Ü, das sich aus Vertonungen und Animationen spezialisert hat und als freie Tonmeisterin in verschiedensten Produktionen.
Sie geht in den Beiträgen auf ihren Weg zur Tonmeisterin inkl. ihrer Erfahrungen als eine von wenigen Frauen in diesen Bereich zu gehen, weiters auf Inhalte und Anforderungen dieser Tätigkeit, aber auch auf ihre ganz persönliche Zugänge, auch bezüglich der Grenze des Dokumentarischen und der Frage ob technische Expertise oder Wissen im Sinne von Erfahrung und „Geschmacksbildung“ im Vordergrund der professionellen Entwicklung steht.
Die Links zu den ungeschnittenen Interviews und Gesprächen sind ab Dienstag Mittag hier zu finden.
Gestaltung Michael Schweiger.
PS.: Die Atmo bzw. das Soundbed im ganzen Beitrag stammt von Michael Schweiger und ist CC Lizenziert. Ausnahme: Der Beitrag zum Tiefruckgebiet ist mit einer O-Ton Fieldrecording Aufnahme angefertigt von Michael Schweiger unterlegt.