Sorgearbeit im österreichischen Wohlfahrtsstaat – Who Cares?
Der Wohlfahrtsstaat. In den USA fürchten ihn die Republikaner, Europa baut ihn ab. Da taucht die Frage auf: Wer sorgt eigentlich für uns, wenn wir nicht autonom leben können? Jeder von uns ist nur in einer bestimmten Lebensphase autonom. In anderen Lebensphasen, beispielsweise als Kleinkinder, als alte oder kranke Menschen ist jeder von uns auf andere angewiesen. Hier kommt die Sorgearbeit und Pflegearbeit ins Spiel, die immer seltener der Staat übernimmt. Ist das eine gute oder eine schlechte Entwicklung? Wer macht die Sorgearbeit – und zu welchen Bedingungen, wenn sich der Staat davon zurückzieht? Mit diesen und ähnlichen Fragen setzt sich Erna Appelt von der Uni Innsbruck auseinander. Die Professorin für Politikwissenschaften forscht in den Bereichen Gleichstellungspolitik, Wohlfahrtsstaat und Europäisierung nationaler Care Regime. Vergangene Woche hat sie in Linz einen Vortrag zur aktuellen Situation der Sorgearbeit in Österreich gehalten. Michael Gams hat Erna Appelt nach ihrem Vortrag gefragt, wo Sorgearbeit oder “Care” [sprich: engl. “kär”], wie sie auch genannt wird, beginnt und wo sie aufhört.
Beitrags-Beginn: “Die Frage klingt sehr einfach, ist es aber nicht…” (OT Erna Appelt)
Beitrags-Ende: “…die es sonst auch gibt, egal ob sie verwandt sind oder nicht.” (OT Erna Appelt)
Abmod:
Soweit also Erna Appelt von der Uni Innsbruck im Gespräch über Sorgearbeit im österreichischen Wohlfahrtsstaat. Im Online-Audioarchiv der Freien Radios findet ihr übrigens den Vortrag von Erna Appelt zum Thema Sorgearbeit zum Nachhören. Und zwar unter cba.media.
Der Vortrag von Erna Appelt bildete übrigens den Auftakt zu einer Veranstaltungsreihe im Linzer Wissensturm, die bis 2013 läuft. “Für sich und andere sorgen – Krise und Zukunft von Care” heißt diese Reihe, die die Johannes Kepler Uni Linz in Kooperation mit der Arbeiterkammer und der Stadt Linz gestartet hat. Der nächste Vortrag findet bereits am Mittwoch, den 18. April um 19 Uhr im Wissensturm statt. Sabine Beckmann von der Uni Bremen stellt die Frage “Care neu verteilt? Männer im schwedischen, französischen und deutschen Wohlfahrtsstaat”.
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