Selbstbestimmt und selbstorganisiert – die aktiven Frauen von Mapulang Lupa
Kleine Häuser aus leichten Baumaterialien reihen sich in C.F. Natividad dicht aneinander. Nur wenige Meter über den Köpfen der Bewohner*innen erstrecken sich die Hochspannungsleitungen eines staatlichen Elektrizitätswerks. Die Männer aus der Siedlung finden vor allem in den umliegenden Fabriken Arbeit, allerdings immer nur auf wenige Monate befristet. Währenddessen liegt die (unbezahlte) Sorgearbeit in der Verantwortung der Frauen: Neben Haushalt und Kindern gehen einige zusätzlich informellen Jobs nach, um die Familie über Wasser zu halten. C.F. Natividad ist eines von rund 600 Slums im Großraum der philippinischen Hauptstadt Manila.
Remedios Caluag, Elvira Ventura und Emelita Ablir sind Bewohnerinnen von C.F. Natividad und in der Basisorganisation AKKMA engagiert. AKKMA steht für „Aktibong Kababaihan sa Komunidad ng Mapulang Lupa“, übersetzt: Aktive Frauen in Mapulang Lupa, so heißt der Bezirk, in dem sich ihre Siedlung befindet. Diese Frauen- und Nachbarschaftinitiative wurde 2003 gegründet mit dem Ziel die Lebensumstände der Bewohner*innen zu verbessern. Ihr Fokus liegt auf dem Thema Gesundheit, außerdem betreiben die Frauen einen Kindergarten und leisten Aufklärungsarbeit über gewaltfreie Erziehung.
AKKMA ist eine Partnerorganisation der Katholischen Frauenbewegung Österreichs (kfbö). Diese hat anlässlich der „Aktion Familienfasttag“ die Philippinen als Schwerpunktland ausgewählt.
Unter dem Motto „Füreinander Sorge tragen – Gemeinsam für eine Zukunft miteinander füreinander“ wolle man auf unbezahlte Sorgearbeit aufmerksam machen.
Remdios Caluag, Elvira Ventura und Emelita Ablir erzählen im Interview davon, wie die Covid-19-Pandemie nicht nur die Aktivitäten von AKKMA, sondern das ganze Leben in ihrer Siedlung beeinflusst hat – in einem Land, in dem einer der härtesten Lockdowns weltweit gegolten hat. Sie erzählen auch, wie vor allem die arme Bevölkerung unter dem „Anti-Drogen-Krieg“ von Präsident Rodrigo Duterte zu leiden hat, im Zuge dessen laut Menschenrechtsorganisationen rund 30.000 Menschen getötet worden sind.
Am 9. Mai 2022 finden auf den Philippinen außerdem Parlaments- und Präsidentschaftswahlen statt. Was ist aus Sicht der Frauen von AKKMA zu erwarten?
Sendungsgestaltung: Marina Wetzlmaier
Im Interview: Remedios Caluag Elvira Ventura Emelita Ablir
Sprachen: Deutsch, Englisch
Musik: Take Another Chance – Stella Cruz Himig ng Pag-Ibig – Asin Kalinga – Stella Cruz
Fotocredit: Sheryl Rose M. Andes