Brief an die Mutter [c/o Schreibwerkstatt Strassengel]
Zu Gast bei der Schreibwerkstatt Strassengel. Dieses Mal hatten sie Besonderes vor: sie wollten mit ihren linken Händen schreiben. Das Ungewohnte zwang sie zur Langsamkeit, zum Nachdenken, zum Schreiben „Wort für Wort“.
In die Welt kommen ist Rätsel genug. Die Augen und Ohren öffnen – die Welt sehen, hören, schmecken und riechen, tasten und berührt werden. Die Welt berührt uns alle zunächst durch die Mutter. In der Geburt, die eigentlich eine Trennung ist, liegt auch die erste Beziehung und schon beginnt dieses Schwanken zwischen Nähe und Ferne, Vertrautheit, Annahme oder Ablehnung. Geborgenheit und Verloren fühlen.
Albin, Ernestine, Felix, Hildegard, Ingrid, Josef und Stefan schreiben Briefe an ihre Mütter. Sie treffen sich monatlich in der Schreibgruppe Strass.
Hildegard, sie leitet die Schreibgruppe hatte mich eingeladen, die Briefe an die Mutter aufzunehmen.
Ihr hört in der nächsten Stunde von den brüchigen, zärtlichen oder vermissten Beziehungen zu den Müttern. Von Menschen die nun selbst im reifen Alter sind. Mit eigener Familien und Kindern oder nicht. Die Briefe an die Mutter erinnern, begreifen und befragen den Weg aus der Kindheit in das Heute.
Geleitet wurde die Schreibwerkstatt von Hildegard Jöller im Zuge ihrer Abschlussarbeit zum „biografischen Schreiben“. Gestaltung der Sendung: Walther Moser
Aufgezeichnet am 29. April 2019 in Strassengel.
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