Schallmooser Gespräche #70: Aufmerksamkeitsökonomie
Skandal! Billig! Kreisch! Sex!
Wer heute seine Ware oder seine Idee verkaufen möchte, muß sich schon sehr anstrengen, die Reizschwelle der potentiellen Empfänger zu überschreiten – sonst wird das nichts mit der Aufmerksamkeit.
Die Goldenen Zitronen schrieben einst ein Lied, das hieß: „Porsche, Genscher, Hallo HSV“. Damit beginnt auch die Sendung – ein Song über drei willkürlich ausgewählte Reizbegriffe, die zusammen gar nichts bedeuten, damals aber jeder einzelne davon bereits wilde Assoziationen hervorzurufen in der Lage war.
Rosi und ‚Ce reden über Downloadraten dank des Begriffs „Sex“, Benetton-Plakate, den Streisand-Effekt, die Magie der Zahl, das Verschwinden des realen Menschen hinter seinem skandalträchtigen Abbild und den Nationalismus, mit dem sich gleichermassen Politik und Sport verkaufen lassen. Eine nicht sehr aufmerksamkeitsökonomische Sendung, weil man bei der Verwirrung der Symbole und Begriffe viel Aufmerksamkeit benötigt, um da noch durchzusteigen…
Ähnliche Beiträge
- Science Fiction und Technikfolgen aus der Sendereihe „TELEX — servusFM“ 08.02.2011 | Radio FRO 105,0