Say It Loud..

28.05.2023

SAY IT LOUD …

„A Tribute zu Jack Johnson“ aus 1971 ist mit Abstand das rockigste Album von Miles Davis, Allmusic nennt es „funky dirty rock & roll jazz“ und „the purest electric jazz record ever“: Die Einflüsse von James Brown, Jimi Hendrix, Sly Stone und Buddy Miles und die Energie der Zeit führten im April 1970 zu intensiven langen Sessions. Jimis ekstatische Auftritte im Fillmore East, der Funk von James Brown und Sly Stone, die jungen Musiker wie John McLaughlin, Billy Cobham, Herbie Hancock, Chick Corea, Jack De Johnette, Bennie Maupin, Dave Holland, Sonny Sharrock Michael Henderson und Steve Grossmann, mit denen Miles sich umgab – das alles führte zu einem Album, das viele für mindestens genauso gut halten wie das legendäre Vorgängeralbum „Bitches Brew“. Teo Macero gestaltete und montierte es genial aus all diesem Material und gestaltete zwei lange Takes und es ist auch faszinierend, sich mit dem Ausgangsmaterial zu beschäftigen. Wir bringen deshalb auch alternative Takes von der Box „The Complete Jack Johnson Sessions“ aus 2003.

Geringe Werbung und das gleichzeitig promotete Live-Album „Miles at Fillmore East“ führten zu schlechten Verkaufszahlen, obwohl Miles das Album aus Anlass eines Films über den ersten farbigen Boxweltmeister schuf und dessen Grooves und eigentlich sehr zum Zeitgeist passte: Jack Johnson (1878-1946, siehe

https://en.wikipedia.org/wiki/Jack_Johnson_(boxer) ).

Miles war mit dem Box-Promoter Bill Clayton bekannt und boxte zu dieser Zeit selbst leidenschaftlich. Miles empfand Jack Johnson als alter ego und Inspiration dieser Musik – siehe die Linernotes, die Miles selbst für das Album verfasste. Beide waren Auflehner gegen Grenzen, die weiße Rassisten anderen aufzwangen, und Liebhaber schöner Frauen und schneller teurer Automobile und Leader ihrer Zunft, denen auch viel Gegenwind entgegenschlug.

Wir bringen Auszüge aus den Sessions, der Original LP und den Live Mitschnitten aus dem Fillmore East, beschäftigen uns mit den markanten Beiträgen von John McLaughlin und der Rolle Michael Hendersons am Bass und der Reduktion der Band von der Bitches Brew Großtruppe auf das ultimative Rockbandformat. Und doch: Miles Soli – immer Jazz!

In a nutshell: Es wird gut, eh klar! Nerds are welcome, and all the rest of you, too.

Zu hören sind wir als LIVE STREAM via www.o94.at, auf der Frequenz UKW 94.0 und im Kabel auf der Frequenz 92,7. Den Podcast zum Nachhören gibt es nunmehr sowie zu vielen anderen alten Sendungen von Kraft & Hell, appetitlich und übersichtlich geordnet, unter dieser URL:

https://cba.media/series/kraft-hell

Liebe Grüsse! Die Herren von KRAFT & HELL

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