Sapper Theodor: Kettenreaktion Kontra
Hartmut Zelinsky trägt aus dem Werk von Theodor Sapper „Kettenreaktion Kontra“ im „Wiener Kaffeehaus“ auf der Leipziger Buchmesse 2006 vor.
Wien im Kriegsjahr 1942. Der junge Schriftsteller Hans Pfingster ist vom Wehrdienst freigestellt, aber umso durchlässiger für das alltägliche Grauen der Diktatur, die Atmosphäre von Lüge und Verfolgung. Während sich sein Bewusstsein gleichsam in einer schizoiden „Kettenreaktion“ zersetzt, versucht Pfingster schreibend, sein „Kontra“ zur Zerstörung der Humanität zu formulieren. Im Sommer 1943 verlässt er die Stadt, und auf einer Wanderung durch die Alpen wird ihm auch die Natur zur Fratze einer pervertierten Zivilisation. Schließlich findet Pfingster in einer Gebirgsstadt in einem Bombenkeller den Tod. Nur unzulänglich gibt die äußere Handlung wieder, was die Größe des Zeitromans „KETTENRAKTION KONTRA“ ausmacht. Sein Autor Theodor Sapper, ein unbekannter Großer der österreichischen Literatur des 20. Jahrhunderts, vollendete ihn nach dem Krieg. Als „Wort-Requiem“ auf eine Zivilisationskatastrophe, gewidmet den Opfern der Rassenverfolgung, verstand er ihn, und kein geringerer als Elias Canetti rühmte 1952 in einem Brief an den Autor: „Das Erlebnis jener Jahre von innen her zu fassen (…) Ich weiß niemand sonst, dem es gelungen ist.“ Gleichwohl wurde das Buch nie zur Gänze publiziert. „KETTENREAKTION KONTRA“ erscheint, von Hartmut Zelinsky ediert, erstmals vollständig zum 100. Geburtstag von Theodor Sapper im September.
Beteiligte:
Verlag Anton Pustet (Verlag)
Sapper Theodor (Autor/in)
Genre: Lesung
Hartmut Zelinsky represents the work of Theodor Sapper "Kettenreaktion Kontra" in the famous café "Wiener Kaffeehaus" at the Leipziger book fair. The young writer Hans Pfingster is released of his military duty but is porous for the daybreak of the dictatorship, the atmosphere of lies and persecution. His awareness is discomposing in a schizoid chain reaction. Still, Pfingster is trying to write down his "contra" to the destruction of the humanitarianism. In the summer of 1943 he leaves the city. During a hike through the Alps also the nature becomes an antic of the twisted civilisation for him. Finally, Pfingster dies in a city in the mountains in a cellar. The outward action shows only deficiently what the extent of the novel „KETTENRAKTION KONTRA" means. It’s writer Theodor Sapper, an unknown „big one“ of Austria’s literature of the 20th century, finished it off after the war. He understands it as a “word-requiem” to a catastrophe of civilisation, dedicated to the victims of racial persecution. Nobody else but Elias Canetti praised him in the year 1952. The book has never been published entirely. KETTENREAKTION KONTRA" gets published entirely at Theodor Sapper’s 100 birthday in September, edited by Hartmut Zelinsky.
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