Romane Thana – Orte der Roma

10.04.2017

Sprache und Identität – Manuela Rathmayer und Anna Nothdurfter
Vereine der Roma – Michelle Orth
Trauma und Traum – Lena Vogler
Musik der Roma – Asia Rubbo

Moderation der Sendung: Anna Nothdurfter

Die Sendung beschäftigt sich mit Orten der Roma und Sinti, auf Romanes: Romane Thana. Romanes ist die Bezeichnung der Sprache der Sinti und Roma. Der Name der Sendung bezieht sich auf eine gleichnamige Ausstellung. Die Ausstellung wurde 2015 im Wien Museum erstmalig gezeigt und befasst sich mit der Lebenssituation der Roma und Sinti in Österreich, in einem geschichtlichen Verlauf. Initiiert wurde die Ausstellung vom Verein Romano Centro in Kooperation mit dem Wien Museum, der Initiative Minderheiten, dem Landesmuseum Burgenland und kultur burgenland. Rund um diese Ausstellung wurde im Zuge einer interdisziplinären Lehrveranstaltung des Instituts Sprachen und Literaturen im Bereich vergleichende Literaturwissenschaft und dem Institut Europäischen Ethnologie an der Universität Innsbruck eine Exkursion von Frau Beate Eder-Jordan nach Wien und ins Burgenland organisiert. Die Lehrveranstaltung trug den Titel: Inerter/ Transkulturelle Analysen – Eine Exkursion zu den Orten der Roma.

Aus den Erlebnissen und Erfahrungen, die wir in der fünftägigen Exkursion im vergangenen Oktober sammeln konnten, entstand diese Sendung. Für jeden Beitrag setzten sich die Studierenden mit einem von ihnen besuchten Ort auseinander. So wird versucht, anhand der besuchten Romane Thana, über die Geschichte und Lebenswirklichkeit der Roma und Sinti in Österreich zu berichten.

Sprache und Identität – Manuela Rathmayer und Anna Nothdurfter

Die akustische Reise beginnt bei der Sprache der Roma und Sinti – dem Romanes. Anna Nothdurfter und Manuela Rathmayer gehen den Fragen nach: Wie wichtig ist die Sprache für eine Gesellschaft? Stiftet Sprache Identität? Was hat Sprache mit dem kollektiven Gedächtnis einer Gemeinschaft zu tun und was kann getan werden, wenn eine Sprache aus dem Alltag einer Gruppe zu verschwinden droht?

Mit O-Tönen von:
Christiane Fennesz-Juhasz
Josef Schmidt
Martin Horvath
Mozes F. Heinschink

Mit Zitaten, gelesen von René Foidl, aus:
Assmann, Aleida (2002): Gedächtnis als Leitbegriff der Kulturwissenschaft. In: Musner/ Wunberg (Hrsg.): Kulturwissenschaften. Forschung- Praxis- Positionen. Wiener Universitätsverlag. Wien. S. 27- 45.

Assmann, Aleida (2006): Einführung in die Kulturwissenschaften. Grundbegriffe, Themen, Fragestellungen. Erich Schmidt Verlag. Berlin.

Fennesz- Juhasz, Christiane/ Halwachs, Dieter W./ Heinschink, Mozes F. (1996): Sprache und Musik der österreichischen Roma und Sinti. In: Grazer Linguistische Studien. Nr. 96. Herbst 1996. S. 61- 110.

Fennesz- Juhasz, Christiane (2015): Ein virtueller Romano Than. Die Sammlung Heinschink. In. Härle, Andrea et al (Hrsg.): Romane Thana. Ausstellungskatalog. Czenin Verlag. Wien. S. 138- 143.

Vereine der Roma – Michelle Orth

Wir haben die Arbeiten in den Vereinen, Mitglieder, deren Aufgaben und Motivationen kennengelernt. Diese Einblicke haben uns noch einmal aus einer anderen Perspektive auf die Gruppierung der Roma, Hindernisse, Schwierigkeiten und Erfolge blicken lassen. Wir haben Mitglieder kennengelernt, die selbst Erfahrungen in Bezug auf Rassismus, Schwierigkeiten in der Schule und auch Erfolg gemacht haben, wobei sie sich mit ihrer Roma-Herkunft auseinandergesetzt haben. Michelle Orth stellt drei Vereine, die wir besucht haben vor, Verein ’Romano Centro‘, ’Verein Karika‘ und ’Roma Service‘.

Mit O-Tönen von:
Emmerich Gärtner Horvath
Martin Horvath
Danijela Feichtinger
Ferdinand Koller
Josef Schmidt

Trauma und Traum – Lena Vogler

Gewalt gegen Roma – Trauma und Traum. Lena Vogler geht den Fragen nach: Was geschah nach den Erlebnissen und Geschehnissen der Roma in der Zeit des Nationalsozialismus? Hörte die Gewalt gegen Roma nach dem Ende des Dritten Reiches auf? Wie gingen und gehen Betroffene mit dem Erlebten um? Welche Zugänge wurden gefunden um über das erlebte Trauma zu sprechen oder ist es überhaupt möglich über diese Gewalt zu sprechen? Beispiele aus der Literatur und Film geben hier Einblicke darüber, wie Menschen Möglichkeiten gefunden haben ihr Schicksal zu verarbeiten.

O-Töne von:
Anton Müller
Miriam Wiegele
Karl Saközi
Stefan Horvath
Johann Hirmann

Mit Zitaten, gelesen von René Foidl, aus:
’Katzenstreu“ und ’So gewaltig ist nichts wie die Angst – Texte aus zwei Jahrzehnten‘ von Stefan Horvath aus dem lexliszt12 Verlag

Musik der Roma – Asia Rubbo

Asia Rubbo zeigt anhand der Musik auf, wie stereotypisiert die Mehrheitsgesellschaft über Roma und Sinti denkt. Auf der einen Seite dürfen Sie nur am Rand der Gesellschaft existieren und auf der anderen Seite führen sie ein romantisiertes, freies und fröhliches Leben. Wie passt das zusammen? Haben sie wirklich Musik im Blut? Roma werden ständig mit derartigen Vorurteilen konfrontiert. Warum das so ist, hört ihr in diesem Beitrag.

Mit O-Tönen von:
Emmerich Gärtner-Horvath

Musik:
Ruza Nikolic Lakatos,
Ivana Ferencova Hrickova

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Literaturverzeichnis:

-Assmann, Aleida (2002): Gedächtnis als Leitbegriff der Kulturwissenschaft. In: Musner/ Wunberg (Hrsg.): Kulturwissenschaften. Forschung- Praxis- Positionen. Wiener Universitätsverlag. Wien. S. 27- 45.

-Assmann, Aleida (2006): Einführung in die Kulturwissenschaften. Grundbegriffe, Themen, Fragestellungen. Erich Schmidt Verlag. Berlin.

-Fennesz- Juhasz, Christiane/ Halwachs, Dieter W./ Heinschink, Mozes F. (1996): Sprache und Musik der österreichischen Roma und Sinti. In: Grazer Linguistische Studien. Nr. 96. Herbst 1996. S. 61- 110.

-Fennesz- Juhasz, Christiane (2015): Ein virtueller Romano Than. Die Sammlung Heinschink. In. Härle, Andrea et al (Hrsg.): Romane Thana. Ausstellungskatalog. Czenin Verlag. Wien. S. 138- 143.

-Schranz, Erwin (2016): Die Sprache der Roma. Wie sich ihre Wanderung von Nord- Indien bis zum pannonischen Raum in der Sprache widerspiegelt. In: Volkshochschule der Burgenländischen Roma (Hrsg.): Roma cajtung. Sonderausgabe 2016. S. 3- 9. Oberwart.

-O.A. (2016): ÖAW. Phonogrammarchiv. Institut für audio- visuelle Forschung und Dokumentation. Infoflyer. o.V. Wien.

-Fennesz Juhasz, Christiane; Halwachs, Dieter W; Heinschink, Mozes F. : Sprache und Musik der österreichischen Roma und Sinti, Grazer Linguistische Studien, 1996.

-Hemetek, Ursula: Musik der Roma und angewandte Ethnomusikologie: Stufen einer Annäherung in Roma und Travellers. Identität im Wandel (Hg. Thurner, Hussl, Eder-Jordan), 2015, Innsbruck.

-Mri Historia – Lebensgeschichten burgenländischer Roma. Eine Zeitzeugen-Dokumentation von ROMA-SERVICE (2015): Karl Sarközi, Anton Müller

-Amari Historia – Burgenländer erzählen. Eine Zeitzeugendokumentation ROMA-SERVICE (2011): Miriam Wiegele, Johann Hirmann

-Auszug aus: ’Katzenstreu“ und ’So gewaltig ist nichts wie die Angst – Texte aus zwei Jahrzehnten‘ von Stefan Horvath aus dem lexliszt12 Verlag

Quellenverzeichnis:

-www.phonogrammarchiv.at
-www.romane.thana.at
-www.romano-centro.org
-www.roma-service.at
-www.rombase.at
-https://verein-karika.jimdo.com
-Tonaufnahmen aus der Exkursion
-Tonaufnahme: Nikolitc´ Lakatos, Ruza: Kopie B35336. Phonogrammarchiv der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Sammlung Heinschink.
-http://www.romano-centro.org/index.php?option=com_content&view=article&id=178%3A10-fragen-und-antworten-zu-antiziganismus&catid=19%3Ainformation&Itemid=51&lang=de
-http://www.romane-thana.at/katalogbeitraege/RomaneThana_HemetekUrsula_Musik.pdf
-http://www.sueddeutsche.de/kultur/roma-und-sinti-philharmoniker-musik-gegen-klischees-1.1534241#redirectedFromLandingpage

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