Radio Pirat: Der Tod von Christopher Ludwey und Egon Peter Kirch, aber nur am Rande
Sie hören Radio Pirat auf der Frequenz 105 komma null von radio fro. In dieser zweiten Folge gedenken wir zwei Toten, die auf dem Feld der Ehre, wie wir Piraten dieses Leben nennen, ruhmreich krepiert sind.
Beide litten an Hepatitis C, aber während Egon Peter Kirch sich bei der freiwilligen Blutspende im Krankenhaus infizieren liess, fand Christopher Ludwey den Virus beim Heroinbesteck. Egon Peter Kirch, der von allen nur Tschöatsch gennannt wurde, starb an dieser Krankheit viele Jahre später. Er liefert posthum für diese Sendung den gesamten Soundträck. Christopher starb an TBC. Er war nur 33 Jahre alt geworden. Eion begnadeter Künstler, ein ernsthafter Zeichner und Bildhauer, dessen Werk uns gestohlen wurde. Gestohlen durch eine experimentelle Therapie, der er unterzogen wurde, während er mit Ersatzdrogen substituiert wurde. Schnell war er frei von den Hepatitis Viren, doch verlor er auch fast alle rote Blutkörperchen, wurde schwächer und schwächer, blasser und blasser. Jeden Tag, so sagte er, käme ein neues Krankheitsbild dazu. Easer in den Beinen, Mundfäule, Zahnausfall. Er sei so schwach, dass er es nicht mehr schaffte, ohne Pause die Stiege raufzugehen. Ein Stockwerk. Aber er glaubte fest daran, dass er auf dem Weg der Besserung sei, schliesslich war er seit 6 Monaten virenfrei. Damit gilt Hepatitis C eigentlich als geheilt. Nur hatte niemand, kein Arzt, kein Krankenhaus, das er wöchentlich mehrmals besuchen musste, keine Fürsorge, keine Bewährungshilfe seine hochansteckende, weil offene Tuberkulose bemerkt. Christopher schleuderte unbewusst seine tödlichen Bakterien ins Caffe Corretto, sein zweites Wohnzimmer. Erst die Obduktion nach seinem plötzlichen Tod brachte es ans Licht – Todesursache Schwindsucht.
Linz, im Jahre des Herrn 2012, September.
El Kapitano
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