Radio Netwatcher vom 4.3.2009 – E-Voting Special Teil 3
q/talk vom 31. März: Die Glaubwürdigkeitsfalle – zu faul zur Wahl
Die Glaubwürdigkeitsfalle – zu faul zur Wahl Heiße Studenten-Parties machen schlappe Wähler wieder fit
Lange Beschreibung Ort: Raum D / quartier21, QDK / Electric Avenue, MQ Wien
Datum: 31. März 2009
Zeit: 20.00 (Einlass 19.00)
Diskutanten:
* Prof. Dr. Purgathofer, Technische Universität Wien
* Sigrid Maurer, Grün Alternative StudentInnen
* Samir Al-Mobayyed, AktionsGemeinschaft
* Michael Gissing, Hochschülervertretung der TU Graz
Moderation: Mag. Georg Markus Kainz
Österreichische Parteien sind in der Glaubwürdigkeitsfalle. Eine geringe Wahlbeteiligung gilt als generelles Misstrauensvotum, als Kritik am System und nicht an einer einzelnen Partei. Die Regierenden leben aber von der Fiktion vom Wahlvolk beauftragt worden zu sein, das Volk vertreten zu dürfen und Entscheidungen für und über das Volk zu treffen.
Nun stellt sich die Frage wie weit darf die Wahlbeteiligung und die Anzahl gültiger Stimmen sinken um noch im Sinne des Systems legitimiert zu sein? Findige Geschäftemacher versuchen jetzt eine neue Technik zu verkaufen, die zwar die Kosten der Wahl in die Höhe schnellen lassen, dafür aber den Aufwand der Stimmabgabe auf ein Minimum reduziert. Die Stimme kann quasi so nebenbei auf einer heißen Studentenparty abgegeben werden. Der Wähler muss nicht mehr extra in ein Wahllokal kommen, wo er in einer nüchternen Atmosphäre seine Wahlentscheidung treffen kann.
Obwohl sich alle einig sind, dass nur mit Zufriedenheit in die Arbeit der Politik die Wahlbeteiligung nachhaltig gestärkt werden kann, versuchen die Profiteure und Verfechter des eVoting die Mahner lächerlich und mundtot zu machen. Wenn Professoren der Technischen Universitäten warnen, so sind sie deshalb nicht gleich Technologie-Verweigerer.
Gemeinsam mit Vertretern der Wissenschaft aber auch mit den direkt betroffenen Spitzenkandidaten der ÖH-Wahl versucht Mag. Georg Markus Kainz beim nächsten qTalk der Frage nachzugehen, welche Risiken aber auch welche Chancen im eVoting für die Demokratie zu sehen sind.
Hintergrundlektüre
* www.facebook.com, 25.03.09: e-voting Info-Event
* Kurier, 15.03.09: Kritik an E-Voting lässt Hahn kalt
* ORF.at, 08.01.09: Verfassungsrechtliche Zweifel an E-Voting
* ORF.at 18.12.08, Prof Purgathofer „Vertrauen in Technologie nicht gerechtfertigt“
* Die Presse, 17.12.08,: ÖH sieht Ende der geheimen Wahl: Kommission tritt zurück
Der letzte qTalk zum Nachhören auf Radio Netwatchter
* Radio Netwatcher, 06.03.09: q/talk, Di, 24.2., 20.00: Kann eVoting die Wahlzelle ersetzen?
Ähnliche Beiträge
- EU-Data-retention: Jeder ist verdächtig, jeder darf belauscht werden. aus der Sendereihe „Radio Netwatcher“ 26.07.2005 | Orange 94.0
- Zoom aus der Sendereihe „Zoom“ 23.07.2005 | Orange 94.0
- Radio Netwatcher – Sendung vom 15.6.2005 (Folge 1) aus der Sendereihe „Radio Netwatcher“ 17.07.2005 | Orange 94.0
- Radio Netwatcher – Sendung vom 29.6.2005 (Folge 2) aus der Sendereihe „Radio Netwatcher“ 17.07.2005 | Orange 94.0
- Radio Netwatcher – Sendung vom 13.7.2005 (Folge 3) aus der Sendereihe „Radio Netwatcher“ 17.07.2005 | Orange 94.0
- Rosa Pock, Ilse Aichinger aus der Sendereihe „Radiofabrik: Radio Literaturhaus“ 24.05.2005 | Literadio
- Peter Zilahy, Anna Kim, Thomas Stangl aus der Sendereihe „Radiofabrik: Radio Literaturhaus“ 31.03.2005 | Literadio
- Kasachstan – Ein Land im Herzen Asiens aus der Sendereihe „FROzine“ 10.01.2005 | Radio FRO 105,0