Radio Netwatcher 14.6.2013 – “Geliebter Feind” – Presseverleger und das Internet” Über das geplante Leistungsschutzrecht für Presseverleger und die Zukunft des Journalismus im Netz

14.06.2013

Entgegen anderslautender Vermutungen haben (zuerst US-amerikanische) Presseverlage im Internet von Anfang an versucht, kostenpflichtige Inhalte im Internet anzubieten – und sind damit bis heute im Großen und Ganzen gescheitert. Die internationale Vielfalt der zugänglichen digitalen Presseerzeugnisse erhöht unbestreitbar den Nutzen des Internets für die Gesellschaft und wiederspricht so der Theorie “Was nichts kostet, ist nichts wert”.

Das Internet hat nicht nur traditionelle Geschäftsmodelle und Medien in Frage gestellt, sondern auch bisherige Zugänge zur demokratischen Partizipation und Teilhabe an gesellschaftlichen Diskursen. Die Verbindung von professionellem Journalismus als “vierter Gewalt” in und Grundlage unserer Demokratie und den Presseverlagen gilt nicht überall mehr als selbstverständlich. Inhalte und Nachrichten zu ordnen, sortieren und zugänglich zu machen, haben auch andere Dienstleister (Aggregatoren) übernommen. “Neue Medien” und “neue Bedürfnisse” schufen “neue Herausforderungen” für den Journalismus im allgemeinen und für Presseverlage im besondern.

Neben zukunftsfähigen Geschäfts- und Finanzierungsmodellen des Journalismus wie durch Bezahlinhalte oder die Reorganisation der Presseförderung (“Haushaltsabgabe”) wird vermehrt über die Ausweitung des urheberrechtlichen Schutzes von journalistischen Inalten debattiert: Presseverleger in Österreich, der Schweiz und in Frankreich  wünschen sich ein Leistungsschutzrecht, wie es in Deutschland bereits Gesetz geworden ist, das ihnen ermöglicht, unrechtmäßige Nutzungen effektiv zu verhindern und gleichzeitig neue Einnahmequellen aus Lizenzen zu erschließen.

Wir sprechen sowohl über Chancen und Risken, Erwartungen und Befürchtungen infolge eines Leistungsschutzrechts für Presseverleger, als auch über die Zukunft des Journalismus und seine Finanzierung in der digitalen Informationsgesellschaft.

Unsere Gäste auf dem Podium sind:
Walter Gröbchen (Journalist, Blogger, Autor und Musikverleger)
Günter Felbermayer (CvD Die Presse, Mediengruppe Online)
Ingrid Brodnig (Journalistin, Redakteurin beim FALTER)
Anton Aschwanden (Public Policy Manager Google Switzerland and Austria)

Moderation: Patrick Dax (Futurezone)

Quelle: http://ur21.at/leistungsschutzrecht/

Playlist / Bonustrack:

DJ Schmolli – Ode To Rock ‚N‘ Roll (2013)

 

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Thema:Technology policy
Sprache: German
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