Radical Cheerleading – Bericht vom Frauentag 2011 in Wien
Meist wird Cheerleading ja American Beautys entsprechenden, disziplinierten Mädchen und jungen Frauen zugeschrieben. Wenn Frauen, Männer oder Transsexuelle mit gebastelten pompös, schrillen Perücken und Kostümen für politische Anliegen auf die Starße gehen und wie Cheerleader sprechsingend protestieren, dann handelt es sich um radical cheerleader. Spaß und Energie bleiben aber es gibt keine Geschlechterbegrenzung, keinen Kleidungscodex, keinen sportlichen Wettkampf der angefeuert wird. Die Ausdrucksweisen variieren ganz nach dem Lustprinzip der TeilnehmerInnen.
Das radical cheerleading ist eine Aktionsform die sich auf die amerikanischen, weiblichen Anfeuertruppen der Sportwettkämpfe beim Football oder Basketball beziehen. They Lead to cheer. Sie verführen das Publikum zu Beifall.
Die radikalisierte Form der Gruppen, den radical cheerleading Squads , cheeren nicht um zu unterhalten oder anzufeuern. Radical Cheerleading protestiert,provoziert, schafft Irritation und vermittelt politische Inhalte.
Im Linzer Autonomen Zentrum von und für Migrantinnen MAIZ werden 30 Frauen bereitet das radical cheerleading für die Frauendemo in Wien vor. In den Räumen von Mai werden mit Schere, Klebeband, Plastiksackerln, und Müllsäcken Pompoms gebastelt und es wird geprobt.
100 Jahre nach der großen Frauendemonstration auf der Wiener Ringstraße im März 1911
dort protestierten die radical cheers von Maiz und fiftitu%.
Um ihre Anliegen in einer Aktion zu performen proben die Frauen, die sich im Migranntinnenzentrum und für die Vernetzungsstelle für Frauen in Kunst und Kultur engagieren. Das haben sie zum ersten Mal zum 1. Am innerhalb der Aktion femOffensive 2010 getan. Und sie sind seit dem mit großer Freude dabei. Ihre Anliegen sind auf migrantische und künstlerische Frauenpolitik bezogen. Sie fordern Bleiberecht, Bewegungsfreiheit und gleiche Löhne. Einer der Protestsprüche ist: Wir sind prekär, wir sind revolutionär.
Mit einem Bus fuhren über 30 radical Cheerleader mit Perücken, pinken Röcken, Shorts und Schnurrbärten nach Wien und sind wunderbar aufgefallen. Sie protestierten laut, hatten viel Spaß und sie hatten einen Vorteil, sie haben sich viel bewegt und keiner wurde kalt.
Beitrag: Silke Müller
Atmoaufnahmen: Pamela Neuwirth
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