Protestpostkarten, Tierhaltungsstandards und kontroverse Baukultur
Ein Infomagazin mit Blick auf die immer näher rückenden Wahlen mit den Themen Pflege, Tierschutz und Baukultur.
Wir lassen sicher nicht locker
54 Kilo unterzeichnete Protestpostkarten haben Mitarbeiter*innen der Langzeitpflege an alle oberösterreichischen Landtagsabgeordneten verteilt. Darauf fordern sie ein Extra-Budget vom Land, damit Ausbildung leistbar, der Mindestpersonalschlüssel angehoben und Arbeitsbedingungen, sowie die Bezahlung besser werden, denn „nur so“, sagt Gudrun Bernhard, Zentralbetriebsrätin des Diakoniewerks Oberösterreich, „lässt sich Personal halten und nicht nur suchen.“ Sie berichtet im Interview mit Margit Happerger, wie die Reaktionen der vier Landtagsclubs auf die Protestkartenaktion ausgefallen sind. Einen Streik schließt Bernhard nicht aus, die düstere Zeiten auf die Mitarbeiter*innen und die Bewohner*innen in den Pflegeheimen zukommen sieht, wenn sich nicht sehr bald etwas ändert.
Im Wohl der Tiere stimmen
Tierschutz ist seit 2005 Bundessache, doch es gibt viele Aspekte im Tierschutz, die auf Landesebene entschieden werden, darunter z.B. das Jagdrecht, der Vollzug und die Bauordnung für Stallneubauten, und in OÖ speziell der Singvogelfang. Die Umfrage des VGT zu diesen Themen haben alle Parteien beantwortet – dabei sticht die ÖVP als einzige Partei heraus. FROzine Redakteurin Astrid Dober spricht unter anderem darüber mit Martin Balluch, Geschäftsführer vom Verein gegen Tierfabriken.
Zudem richtet sich der Blick erneut auf die Vollspaltenbodenhaltung. In Oberösterreich werden 65 % der Schweine auf Vollspaltenboden gehalten und nur 8 % haben Stroh. Die ÖVP hat als einzige Partei ein Veto gegen ein Verbot der Vollspaltenböden eingebracht. Und die ÖVP verhindert eine wirksame Schmerzausschaltung bei der Kastration männlicher Ferkel.
Kontroverse Baukultur
Im afo – architekturforum oö fand anläßlich der bevorstehenden Landtagswahl eine Veranstaltung zu den Themen Planung, Architektur und Baukultur in Oberösterreich statt. Ausschnitte daraus sind in dieser Sendung zu hören.
Die zentrale Herausforderung der kommenden Jahre sehen die Architekt*innen und Zivilingenieur*innen Oberösterreichs vor allem in der ländlichen Orts- und Raumentwicklung.
Dringender Handlungsbedarf besteht in den dörflichen und kleinstädtischen Zentren, die vielfach entleert und beinah ausgestorben sind, während sich Speckgürtel und Einfamilienhausteppich immer weiter in die Peripherien ausbreiten – auf Kosten der Landschaft und der unvermehrbaren Ressource Boden.
Mit Repräsentant*innen der aktuell im Landtag vertretenen Parteien wurde kürzlich im afo – architekturforum oö erörtert, wie die planungspolitische Notlage gemeinsam und konstruktiv bearbeitet werden kann: Wie können Ortskerne als Wohn- und Arbeitsorte mit hoher Lebensqualität erhalten und wieder attraktiviert werden? Welche planungspolitischen Konzepte braucht es in der Klimakrise? Wie lassen sich Qualität und Transparenz im öffentlichen Bauen garantieren?
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