OA Dr. Christian Ebner: neuartiges Clip- Verfahren bei Herzklappenerkrankungen statt belastender Operationen

23.11.2013

Am 15. November drehte sich in Linz  alles ums Herz: Aktuelle Trends zur Diagnose und Behandlung bei Herzschwäche („Herzinsuffizienz“) diskutieren Experten/-innen beim Kongress „Herzinsuffizienz Update“, der von Prim. Doz. Dr. Hans Joachim Nesser und OA Dr. Christian Ebner vom Krankenhaus der Elisabethinen, Linz, veranstaltet wird. Aus diesem Anlass entstand das Interview mit Dr. Ebner. Die Zahl der Menschen mit Herzschwäche steigt kontinuierlich, allein in Österreich sind 250.000 bis 300.000 Menschen betroffen.  „Gerade die Therapie immer älterer Patienten, die an verschiedensten Begleiterkrankungen leiden, stellt die Kardiologie vor große Herausforderungen“, betont er.Eine wichtige Innovation gibt es zum Beispiel bei der Mitralklappeninsuffizienz. Jeder Dritte, der einen Herzinfarkt überlebt, und jeder zehnte Mensch über 75 leidet an einer Undichtheit der Mitralklappe  – einer der vier Klappen des Herzens. Häufig ist dieses Leiden auch unter Menschen mit Herzschwäche: 35 bis 50 Prozent aller Herzinsuffizienz-Patienten/-innen haben eine behandlungsbedürftige Mitralklappenundichtheit.Bei der neuen Methode der Mitralklappen-Reparatur werden via Katheter die freien Enden des mittleren Abschnitts des vorderen und hinteren Mitralklappen-Segels mit einem speziellen Clip (MitraClip) verbunden, und so die undichten Anteile der Mitralsegel mit dem Clip abgedichtet. Ein wichtiger Vorteil gegenüber der herkömmlichen Operation, so der Experte: „Der Brustkorb muss nicht geöffnet werden, das Herz nicht stillgelegt werden, es ist keine Herz-Lungen-Maschine notwendig. Patienten können bereits nach einem Tag wieder die Intensivstation verlassen, nach einer herkömmlichen Operation erst nach drei Tagen bis einer Woche.“Insgesamt wurden in Österreich bisher rund 140 Patienten/-innen mit dieser Clip-Methode, die vor allem für schwer kranke, nicht für eine Operation geeignete Menschen angezeigt ist, behandelt. Weltweit kam die Prozedur inzwischen bei mehr als tausend Patienten/-innen zum Einsatz. Eine der allerersten und prominentesten MitraClip-Patientinnen war übrigens Liz Taylor.

Kontaktadresse: Herzambulanz der Elisabethinen: 0732 76 76 4900

 

Sendereihe

Im Gespräch

Zur Sendereihe Station

Freies Radio Freistadt

Zur Station
Thema:Science Radiomacher_in:Eva Schermann
Sprache: German
Teilen: