Nikita Dhawan: „Migration und Gender: Geschlechtergewalt, Verletzlichkeit und Handlungsmacht“
39. Innsbrucker Gender Lecture
Nikita Dhawan
Migration und Gender: Geschlechtergewalt, Verletzlichkeit und Handlungsmacht
Donnerstag, 11. Dezember 2014
Hörsaal 1, Erdgeschoß, SoWi, Universitätsstraße 15, 6020 Innsbruck
Eröffnungsvortrag der Tagung: „Geschlechterverhältnisse der Migrationsgesellschaften: Repräsentationen – Kritik – Differenz.“
Moderation: Sabine Gatt, Institut für Politikwissenschaft, Universität Innsbruck
Kommentar: Kerstin Hazibar, Institut für Erziehungswissenschaften, Universität Innsbruck
Es ist kaum zufällig, dass innerhalb westlicher Debatten um Migration die sozialen Positionierungen migrantischer Frauen im Mittelpunkt stehen, gelten die Geschlechterbeziehungen der Anderen dem Westen doch bereits seit der Kolonialzeit als das Symbol für die Rückständigkeit und den Barbarismus der Kolonisierten. Die Viktimisierung der anderen Frau hat im Westen eine lange Tradition und ist durchaus funktional. So dient sie als Folie gegen die sich die europäisch-christliche Frau und Gesellschaft als ausnehmend emanzipiert abheben kann. Eine selektive, sehr spezifische Konsumtionspolitik bezüglich der Themen Migration und Geschlechterverhältnisse scheint die Regel. Im Vortrag wird das Dilemma transparent gemacht, das sich einstellt, wenn über Geschlechtergerechtigkeit, Kolonialismus, Rassismus und Migration debattiert wird: Kann Geschlechtergewalt innerhalb migrantischer Gemeinschaften thematisiert werden, ohne dass dieses Sprechen vereinnahmt oder die Gewalt negiert wird?
Nikita, DHAWAN, Dr.phil., Universitätsprofessorin für Politikwissenschaft an der Leopold-Franzen-Universität Innsbruck. Visiting fellowships: Universidad de Costa Rica (2013); Institute for International Law and the Humanities, The University of Melbourne, Australia (2013); Program of Critical Theory, University of California, Berkeley, USA (2012); University of La Laguna, Tenerife, Spain (2012); Pusan National University, South Korea (2011); University of Witwatersrand, Johannesburg, South Africa (2010); Columbia University, New York, USA (2008). Forschungs- und Interessenschwerpunkte: Transnationale Gerechtigkeit, Menschenrechte, Demokratie und Dekolonisierung. Veröffentlichungen u.a.: Impossible Speech: On the Politics of Silence and Violence (2007); Decolonizing Enlightenment: Transnational Justice, Human Rights and Democracy in a Postcolonial World (ed., 2014); Postkoloniale Theorie: Eine kritischeEinführung (2014; with Maria do Mar Castro Varela).
Ähnliche Beiträge
- Patriarchale Belastungsstörung – Lesung mit Autorin Beatrice Frasl aus der Sendereihe „Frauenradio – offenes Sendefenster“ 23.01.2024 | Proton – das freie Radio
- Es ist nichts zwischen uns – Über die Produktivität des Konflikts im feministischen... aus der Sendereihe „Kultur und Bildung spezial“ 18.01.2024 | Radio FRO 105,0
- Es ist nichts zwischen uns – Über die Produktivität des Konflikts im feministischen... aus der Sendereihe „Kultur und Bildung spezial“ 18.01.2024 | Radio FRO 105,0
- 14/01/2024 – Verändern wollte ich eine Menge Teil 2 aus der Sendereihe „Anarchistisches Radio“ 14.01.2024 | Orange 94.0
- 07/01/2024 – Verändern wollte ich eine Menge Teil 1 aus der Sendereihe „Anarchistisches Radio“ 07.01.2024 | Orange 94.0
- starsky – Winter of Love aus der Sendereihe „ALTER-nativen für eine gute Zukunft“ 03.01.2024 | Radiofabrik
- Buchvorstellung: Verändern wollte ich eine Menge – Aus dem Leben der Internationalistin... aus der Sendereihe „Der Radiofabrik-Mitschnitt“ 21.12.2023 | Radiofabrik
- Jung und trotzdem Feministin?! aus der Sendereihe „Nachgefragt: das Salzburger Frauen*radio.“ 20.12.2023 | Radiofabrik
- Save the world with feminism! aus der Sendereihe „Radio Widerhall“ 16.12.2023 | Orange 94.0
- Global. Female. Future. [Buchpräsentation] aus der Sendereihe „COCOYOC“ 04.12.2023 | Radio Helsinki