Nein zum Kraftwerksausbau im Kaunertal! (9 min Version)
09.10.2014
Seit dem Jahr 2007 hat die TIWAG unter Ausschluss der Öffentlichkeit an einem Rahmenplan für sechs Großkraftwerke im Tiroler Oberland gearbeitet. Erst vor wenigen Wochen erhielten die Zivilgesellschaft und die Umwelt- und Naturschutzverbände die Möglichkeit, dazu Stellung zu nehmen. Trotz der knappen Zeitvorgaben gingen im September knapp 60 Stellungnahmen im Umweltministerium ein, von denen die meisten die Kraftwerkspläne ablehnen oder kritisch betrachten.
„Wir appellieren an den aus Tirol stammenden Minister, der sich in seiner Jugend für die Erhaltung von wertvollen Naturjuwelen eingesetzt hat, nun auch vehement für die Flussheiligtümer des Tiroler Oberlandes einzutreten. Die europaweit bedeutenden Flüsse Venter und Gurgler Ache dürfen nicht für Wasserkraftwerke geopfert werden“, warnt Christoph Walder, Leiter des WWF Tirol. Andrä Rupprechter darf nicht zulassen, dass für die Profitgier eines Energieversorgers hunderte Hektar wertvollster alpiner Lebensräume überstaut und auch noch die letzten intakten Flüsse im hintersten Ötztal geopfert werden.
Die beachtliche Anzahl von knapp 20.000 Unterstützern der Petition „Nein zum Ausbau des Kraftwerks Kaunertal“ unterstreicht die massive Kritik von Naturfreunden aus ganz Österreich. „Alles andere als die sofortige Zurückweisung des TIWAG-Planes durch den Umweltminister wäre ökologisch und demokratiepolitisch nicht zu rechtfertigen“, betont Hanna Simons, umweltpolitische Direktorin von Greenpeace. „Wir lehnen die Wasserkraft nicht grundsätzlich ab und sehen sie als wichtigen Beitrag zur Umstellung auf eine Atomkraft- und CO2-freie Energieversorgung in Europa. Doch dürfen keinesfalls unter dem Deckmantel der Energiewende die letzten Naturparadiese und unberührte Flussheiligtümer im Ötztal zerstört werden“, so Simons.
Der Wasserwirtschaftsplan der TIWAG wird derzeit von Umweltminister Rupprechter auf seine Genehmigungsfähigkeit geprüft. „In einem wasserwirtschaftlichen Rahmenplan müssen die Interessen am Schutz und der Sanierung der Gewässer gegenüber den Nutzungsinteressen für die Wasserkraft überwiegen. Weil der TIWAG-Plan aber die Absicht hat, die Tiroler Gewässer zu beeinträchtigen, abzuleiten oder aufzustauen, darf Minister Rupprechter diesen Plan schon rein rechtlich nicht anerkennen“, erklärt Thomas Alge, Geschäftsführer von ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltorganisationen.
Für die Umweltorganisation GLOBAL 2000 ist es nun höchste Zeit, einen breiten Diskussions- und Beteiligungsprozess mit allen Interessensgruppen anzustrengen. „Die Reaktionen auf den TIWAG-Plan sind derart eindeutig ausgefallen, dass der Minister den Plan nicht einfach so genehmigen darf. Vor allem unter den geänderten Vorzeichen am Strommarkt ist die Errichtung neuer Pumpspeicher unbedingt zu hinterfragen“, unterstreicht Reinhard Uhrig, Energieexperte von GLOBAL 2000.
Ein umfassender Runder Tisch mit allen Beteiligten soll nun klären, wie es mit dem Ausbau der Wasserkraft in Tirol weitergeht, so die Forderung der Umweltorganisationen an Umweltminister Rupprechter. Abschließend halten die NGOs fest, dass sie nicht grundsätzlich gegen den Ausbau der Wasserkraft auftreten, wohl aber, wenn unberührte Fließgewässer und intakte Lebensräume betroffen sind, wie im Tiroler Oberland.
Videomaterial (rough cut) können Sie unter folgendem Link downloaden: http://we.tl/qv2UKfHHCi
Audiomaterial finden Sie hier: http://we.tl/s5Yf08pYPE
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel. 01 488 17 250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Florian Schweitzer, Pressesprecher Greenpeace, Tel. 0664/612 67 18, E-Mail: florian.schweitzer@greenpeace.org
Karin Nakhai, Pressesprecherin GLOBAL 2000, Tel. 0699/14 2000 20, E-Mail: karin.nakhai@global2000.at
Anne Erwand, Öffentlichkeitsarbeit ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung, Tel.: 01/5249377,
E-Mail: anne.erwand@oekobuero.at
Alpentiere demonstrieren bei Minister Rupprechter: Im Interview mit Jutta Matysek: Thomas Diem vom WWF. Presseaussendung:
Einmarsch der Tiere im Büro von Umweltminister Rupprechter
07.10.2014
Wien, 7. Oktober 2014 – Heute Mittag zogen mehr als 30 Umweltaktivisten, darunter viele als Alpentiere verkleidet, über die Wiener Ringstraße zu Bundesminister Andrä Rupprechter ins Lebensministerium. Unter lautstarkem Quaken, Heulen, Brummen und Krähen protestierten sie beim Minister gegen die drohende Zerstörung wertvoller Tiroler Natur und Lebensräume durch den Ausbau des Kraftwerks Kaunertal. Stellvertretend für Tausende besorgte Bürger überreichte die tierische Abordnung dem Umweltminister eine Petition zur Rettung der Tiroler Alpentäler und Flussjuwelen vor dem Zugriff der E-Wirtschaft. Hintergrund der heutigen gemeinsamen Aktion der größten heimischen Umweltorganisationen ist der Österreich weit wachsende Protest gegen die Errichtung von sechs Großkraftwerken im Oberinntal und besonders gegen das umstrittene Kaunertal-Projekt der Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG). WWF, Greenpeace, GLOBAL 2000 und das ÖKOBÜRO appellierten an Minister Rupprechter, den TIWAG-Plänen eine klare Absage zu erteilen und die ökologisch verheerenden Kraftwerke rasch zurückzuweisen.Seit dem Jahr 2007 hat die TIWAG unter Ausschluss der Öffentlichkeit an einem Rahmenplan für sechs Großkraftwerke im Tiroler Oberland gearbeitet. Erst vor wenigen Wochen erhielten die Zivilgesellschaft und die Umwelt- und Naturschutzverbände die Möglichkeit, dazu Stellung zu nehmen. Trotz der knappen Zeitvorgaben gingen im September knapp 60 Stellungnahmen im Umweltministerium ein, von denen die meisten die Kraftwerkspläne ablehnen oder kritisch betrachten.
„Wir appellieren an den aus Tirol stammenden Minister, der sich in seiner Jugend für die Erhaltung von wertvollen Naturjuwelen eingesetzt hat, nun auch vehement für die Flussheiligtümer des Tiroler Oberlandes einzutreten. Die europaweit bedeutenden Flüsse Venter und Gurgler Ache dürfen nicht für Wasserkraftwerke geopfert werden“, warnt Christoph Walder, Leiter des WWF Tirol. Andrä Rupprechter darf nicht zulassen, dass für die Profitgier eines Energieversorgers hunderte Hektar wertvollster alpiner Lebensräume überstaut und auch noch die letzten intakten Flüsse im hintersten Ötztal geopfert werden.
Die beachtliche Anzahl von knapp 20.000 Unterstützern der Petition „Nein zum Ausbau des Kraftwerks Kaunertal“ unterstreicht die massive Kritik von Naturfreunden aus ganz Österreich. „Alles andere als die sofortige Zurückweisung des TIWAG-Planes durch den Umweltminister wäre ökologisch und demokratiepolitisch nicht zu rechtfertigen“, betont Hanna Simons, umweltpolitische Direktorin von Greenpeace. „Wir lehnen die Wasserkraft nicht grundsätzlich ab und sehen sie als wichtigen Beitrag zur Umstellung auf eine Atomkraft- und CO2-freie Energieversorgung in Europa. Doch dürfen keinesfalls unter dem Deckmantel der Energiewende die letzten Naturparadiese und unberührte Flussheiligtümer im Ötztal zerstört werden“, so Simons.
Der Wasserwirtschaftsplan der TIWAG wird derzeit von Umweltminister Rupprechter auf seine Genehmigungsfähigkeit geprüft. „In einem wasserwirtschaftlichen Rahmenplan müssen die Interessen am Schutz und der Sanierung der Gewässer gegenüber den Nutzungsinteressen für die Wasserkraft überwiegen. Weil der TIWAG-Plan aber die Absicht hat, die Tiroler Gewässer zu beeinträchtigen, abzuleiten oder aufzustauen, darf Minister Rupprechter diesen Plan schon rein rechtlich nicht anerkennen“, erklärt Thomas Alge, Geschäftsführer von ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltorganisationen.
Für die Umweltorganisation GLOBAL 2000 ist es nun höchste Zeit, einen breiten Diskussions- und Beteiligungsprozess mit allen Interessensgruppen anzustrengen. „Die Reaktionen auf den TIWAG-Plan sind derart eindeutig ausgefallen, dass der Minister den Plan nicht einfach so genehmigen darf. Vor allem unter den geänderten Vorzeichen am Strommarkt ist die Errichtung neuer Pumpspeicher unbedingt zu hinterfragen“, unterstreicht Reinhard Uhrig, Energieexperte von GLOBAL 2000.
Ein umfassender Runder Tisch mit allen Beteiligten soll nun klären, wie es mit dem Ausbau der Wasserkraft in Tirol weitergeht, so die Forderung der Umweltorganisationen an Umweltminister Rupprechter. Abschließend halten die NGOs fest, dass sie nicht grundsätzlich gegen den Ausbau der Wasserkraft auftreten, wohl aber, wenn unberührte Fließgewässer und intakte Lebensräume betroffen sind, wie im Tiroler Oberland.
Videomaterial (rough cut) können Sie unter folgendem Link downloaden: http://we.tl/qv2UKfHHCi
Audiomaterial finden Sie hier: http://we.tl/s5Yf08pYPE
Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel. 01 488 17 250, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Florian Schweitzer, Pressesprecher Greenpeace, Tel. 0664/612 67 18, E-Mail: florian.schweitzer@greenpeace.org
Karin Nakhai, Pressesprecherin GLOBAL 2000, Tel. 0699/14 2000 20, E-Mail: karin.nakhai@global2000.at
Anne Erwand, Öffentlichkeitsarbeit ÖKOBÜRO – Allianz der Umweltbewegung, Tel.: 01/5249377,
E-Mail: anne.erwand@oekobuero.at
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