Medizin: Penicillin-Allergie; Blinddarmentzündung

01.10.2021

Wenn Sie in der Vergangenheit als “Allergisch gegen Penicillin” bezeichnet wurden, heute aber keine Penicillin-Allergie mehr haben, ist es wichtig, dass dies anerkannt wird. Dies wird als Penicillin-Allergie-Entkennzeichnung bezeichnet. Der Penicillin-Hauttest ist die traditionelle Methode für eine Penicillin-Allergie-Entkennzeichnung. Eine neue und einfachere Methode, nämlich, die direkte orale Verabreichung von Amoxicillin (Amoxicillin ist ein Mitglied der Penicillin-Familie) ist auch für eine Penicillin-Allergie-Entkennzeichnung geeignet. Allerdings gilt das bis heute nur bei Patienten/innen mit einem geringen Risiko, um auf ein Penicillin doch mit einer Penicillin-Allergie zu reagieren, was jedoch von den Ärzten/Ärztinnen leicht mit einem Gespräch festgestellt werden kann. Jeder weiß, was eine Blinddarmentzündung ist. Jeder weiß, dass die Behandlung einer Blinddarmentzündung ein kleiner chirurgischer Eingriff ist, nämlich, die Blinddarmentfernung. Es gibt jedoch immer mehr medizinische Belege dafür, dass etwa 70 % von Patienten/innen mit Blinddarmentzündung allein mit Antibiotika erfolgreich behandelt werden können. Das sind die Patienten/innen mit einer unkomplizierten Blinddarmentzündung. Eine Ausnahme: Bei Patienten/innen mit Blinddarmstein (ein Blinddarmstein ist eine Ansammlung fester Fäkalien mit mineralischen Ablagerungen) ist die antibiotische Behandlung weniger wirksam. Es ist unwahrscheinlich, dass sich ein nicht-chirurgischer Ansatz zur Behandlung von unkomplizierten Blinddarmentzündungen durchsetzen wird, aber einige Patienten/innen könnten ihn bevorzugen.

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Thema:Medizin
Sprache: Deutsch
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