Medizin: Ethnische Unterschiede in der ärztlichen Behandlung am Lebensende

03.11.2017

Die Behandlung in den letzten 30 Tagen des Lebens ist für schwarze und weiße Amerikaner unterschiedlich. Mehrere Studien haben gezeigt, dass schwarze Patienten/innen gegen das Ende des Lebens mehr „aggressive Behandlung“ bekommen.
Jenseits der ethnischen Differenzen: Ärzte/innen haben Schwierigkeiten, mit Patienten/innen, die bald sterben werden, über das Ende des Lebens zu sprechen. Ärzte geben Patienten, die bald sterben werden, oft „aggressive Behandlung“, d.h. zu viel Behandlung – und das kann belastend sein. In den letzten 30 Tagen des Lebens hat 1 von 2 Patienten eine Notfallaufnahme, 1 von 3 Patienten eine Aufnahme auf eine Intensivstation und 1 von 5 Patienten hat eine Operation. Und einige Krebsspezialisten geben Chemotherapie an Patienten, die bald sterben werden, nur um eine Diskussion über das Sterben zu vermeiden.
Mein Rat: Falls irgendwann Krebs bei Ihnen diagnostiziert werden sollte, haben Sie keine Bedenken, offen zu fragen: „Was ist das Ziel meiner Behandlung?“ Falls die Antwort „Verbessertes Überleben, aber nur maximal um 3 Monate oder sogar noch weniger“ oder „Verbessertes Überleben ist nicht möglich“ lauten sollte, haben Sie keine Bedenken, offen zu sagen: „Ich möchte die häufigen Nebenwirkungen dieser Behandlung kennenlernen, sodass ich selbst entscheiden kann, ob sie es Wert ist, für mich“.

Sendereihe

Neues aus der Welt der Medizin

Zur Sendereihe Station

Radiofabrik

Zur Station
Thema:Medical science Radiomacher_in:Dara Koper, Harvard Universität, Massachusetts Medical Society
Sprache: German
Teilen: