Man(n) tötet nicht aus Liebe!
Seit einem Jahr finden nach jedem, in Österreich bekannt gewordenen Feminizid spontane Demonstrationen statt, um auf dieses gesellschaftliche Problem hinzuweisen. Durch diese feministische Mobilisierung gegen patriarchale Gewalt wurde nicht nur eine wichtige Diskussion angestoßen, es entstanden auch neue Bündnisse. Feminist*innen nehmen sich vermehrt öffentliche Räume. Organisiert werden die Kundgebungen und Demonstrationen in Wien von der, im Prozess entstandenen, offenen, feministischen Vernetzung „Claim the Space“, die verschiedene autonome feministische Gruppen und Einzelpersonen verbindet.
Aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven kommend, diskutieren Judith GOETZ, Marcela TORRES und Carina MAIER über die Politisierung von Feminiziden als Zuspitzung patriarchaler Gewalt. Ihr hört den Mitschnitt dieser Veranstaltung vom 23.6.2021, organisiert und zur Verfügung gestellt vom Republikanischen Club – Neues Österreich.
Judith GOETZ ist Literatur- und Politikwissenschafterin, Mitglied der Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (FIPU) sowie des Forschungsnetzwerks Frauen und Rechtsextremismus.
Marcela TORRES forscht zur Rolle von Wissen und Epistemologie aus dekolonisierter Perspektive mit einem Schwerpunkt auf die afrokolumbianische Frauenbewegungen. Sie ist derzeit Doktorandin und Stipendiatin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften am Institut Sozial- und Kulturanthropologie an der Universität Wien.
Carina MAIER studierte Politikwissenschaft und Ökonomie und forscht zu Sorgearbeit, feministischer Gesellschaftstheorie, Antifeminismus und patriarchaler Gewalt. Sie promoviert an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und veröffentlichte gemeinsam mit Ines Höckner Thesen zu Feminizide.
In Graz macht das Kollektiv f*Streik regelmäßig auf Feminizide in Österreich aufmerksam.
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