Margret Kreidl: Literatur muss ein Spiel sein
Zur Person: Margret Kreidl, geboren 1964 in Salzburg, lebt seit vielen Jahren als freie Schriftstellerin in Wien. Sie verfasst Theaterstücke, Hörspiele, Prosa und Lyrik; die Liste ihrer Publikationen ist lang, ebenso die Liste der Preise und Stipendien, mit denen sie ausgezeichnet wurde. Sie lässt sich von allen möglichen Dingen zu Gedichten inspirieren: von Zeitungsschlagzeilen, Textpartikeln anderer AutorInnen und immer wieder von bildender Kunst. Für die beiden jüngsten Lyrikbände hat sie sich strenge Regeln auferlegt.
In Hier schläft das Tier mit Zöpfen. Gedichte mit Fußnoten sind, wie der Titel sagt, die Gedichte mit Fußnoten versehen. „Aber das sind keine wissenschaftlichen Erläuterungen oder Zitate, sondern selbständige Poesie-Körper, auf welche das Gedicht zusteuert. Oben auf der Seite steht das Gedicht, das wie aus heiterem Himmel mit einem Sprachgewitter einsetzt, unten ist als Höhepunkt die Fußnote, man könnte es auch den zu Boden gerutschten Titel nennen“, schreibt Helmuth Schönauer.
In den Gedichten des Bands Schlüssel zum Offenen arbeitet – oder besser gesagt: spielt – Kreidl mit dem Akrostichon. Jeder Buchstabe des Wortes „Gedicht“ bildet den Anfang einer Verszeile. Die 107 Gedichte, jedes sieben Zeilen lang, zeigen aufs schönste, wie produktiv Selbstbeschränkung sein kann.
Sendungsinhalt: Margret Kreidl liest aus beiden Gedichtbänden und gibt interessante Einblicke in ihr Schreiben, das für sie immer etwas Spielerisches haben muss.
Bücher: „Hier schläft das Tier mit Zöpfen. Gedichte mit Fußnoten“, Neue Lyrik aus Österreich, Verlag Berger 2018 + „Schlüssel zum Offenen“, Gedichte, Edition Korrepondenzen 2021
Musik: Bill Evans, CD Everbody Digs, Riverside Records/Concord Musicgroup 2007 + Kleeb, Dahinden, Babel (CH), CD Lines, ezz-thetics 2019
Links: Über Margret Kreidl + über „Hier schläft das Tier mit Zöpfen„: Rezension von Helmuth Schönauer, 06.03.2018 + Rezension von Sylvia Treudl, März 2017