KZ-Gedenkstätte Gusen – Teil 2/2
In dieser zweiten Sendung über den ehamaligen Konzentrationslagerkomplex Gusen im Mühlviertel (Oberösterreich) behandelt Konsulent Ing. Rudolf Haunschmied die Lager Gusen II und III. Weiters spricht er über die Befreiung am 5. Mai 1945, die Nachnutzung des Areals und über die Gedenkstätte in der Gegenwart.
Das 2. Konzentrationlager in Gusen wurde im Frühling 1944 spezielle für die Realisierung des großen unterirdischen Flugzeugwerkes für die Firma Messerschmitt in St. Georgen/Gusen eingerichtet. Es war ab 1945 eine der größten, modernsten und geheimsten unterirdischen Fabriken des Grossdeutschen Reiches, die in nur 13 Monaten Bauzeit unter unmenschlichsten Bedingungen errichtet wurde.
Eine Sendung von Rudolf Haunschmied vom Gedenkdienstkomitee Gusen.
Er setzt sich seit Jahrzehnten mit der Geschichte des Konzentrationslagerkomplexes Gusen auseinander, der aus drei Lagern bestand und sich über mehrere Gemeinden ersteckte.
Der schlimmste und größte Konzentrationslager-Komplex, der in Österreich existierte, aber im Gegensatz zum KZ-Mauthausen von der Bevölkerung weitgehend ausgeblendet ist. Der Komplex Gusen wies auch mehr Opfer als Mauthausen aus, über 70.000 KZ-Häftlinge gingen durch diesen KZ-Komplex. Ein Drittel aller KZ-Toten Österreichs – das sind über 40.000 Menschen, sind den Lagern Gusen I, II und III zuzuschreiben. Die Sterberate lag bei über 50%.
Die Geschichte des bis heute weitgehend unbekannt gebliebenen KZ-Komplexes Gusen ist erschütternd. Das meiste Wissen verdanken wir den wenigen Überlebenden, mit denen Rudolf Haunschmied in den letzten 30 Jahren noch arbeiten durfte. Sie waren über die ganze Welt verstreut. Von Neuseeland bis Kalifornien, von Russland und Israel bis nach Spanien.
Weitere Informationen:
http://www.gusen.org/de
https://www.mauthausen-memorial.org/de/Gusen
Die Musik zur Sendung stammt von polnischen Komponisten und Musikern, die im Konzentrationslager Gusen inhaftiert waren.
Musik:
Die Musik zwischen den Redebeiträgen von Rudolf Haunschmied stammten von Jan Sztwiertnia. Er war ein polnischer Lehrer, Musiker und Komponist und wurde bereits nach wenigen Wochen Lageraufenthalt am 29. August 1940 zu Tode gebracht.
Musik am Ende der Sendung:
Der „Gusener Lagermarsch“ (genau genommen „Der Marsch der politischen Gefangenen des KZ Gusen“ mit dem Titel „Juz przebrzmial grom (Der Donnerschlag ist schon verklungen)“ wurde von Gracjan Guzinski nach dem Text von Konstanty Cwierk, der 1944 im Konzentrationslager Gusen I verstarb, vertont. Der „Gusener Lagermarsch“ war und ist gewissermaßen die Hymne der KZ-Überlebenden des ehem. Konzentrationslagerkomplexes Gusen.
Eine Sendung im Rahmen des Schwerpunktes zum Gedenkjahr 2018 im Freien Radio Freistadt.
1918-1938-1948-1968 Schwerpunktprogramm zum Gedenkjahr
Zur Sendereihe StationFreies Radio Freistadt
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