Krisenbewältigung in einer Fremdsprache
Information und Kommunikation der Pandemiebewältigunsmaßnahmen für Menschen mit geringen Deutschkenntnissen
Mit welchen Hürden Menschen mit Fluchtgeschichte oder anderem Migrationsgrund mit geringen Deutschkenntnissen in der Pandemie zu kämpfen haben, berichtet Alexandra Köck, Geschäftsführerin des interkulturellen Beratungs- und Therapiezentrums ZEBRA im Interview für Frequently Asked Questions.
Das fängt bei der stark zunehmenden Digitalisierung an und geht über Verlust des Arbeitsplatzes und daraus folgender Existenzbedrohung, bis hin zu verzögerten Prozessen in der Familienzusammenführung. Besonders großes Thema in der Zielgruppe: Unterinformiertheit aufgrund von mangelnden Sprachkenntnissen und Zugang zu Informationen.
In Krisensituationen müssen Menschen in ihrer Erstsprache informiert werden
Das betont Alexandra Köck besonders im Hinblick auf die Anfangszeiten, als durch die neuartige Pandemie eine bedrohliche Situation vorherrschte. Das spiegelt sich auch in der mehrsprachig angebotenen (gedolmetschten) psychotherapeutischen Behandlung bei ZEBRA wieder: Wenn es besonders emotional wird, wechseln auch Menschen, die schon gut Deutsch sprechen, in ihre Erst- oder Muttersprache.
Die Menschen, die ZEBRA betreut, gehören großteils höchst vulnerablen Gruppen an, deren Existenzgrundlage durch die schlechte Arbeitsmarktlage bedroht ist, oder die, z.B. durch ihre Fluchtgeschichte traumatisiert, psychisch besonders stark unter den Restriktionen und der Bedrohungssituation leiden. Das zeigte sich bei ZEBRA in einem massiven Anstieg von Erstanfragen für psychotherapeutische Behandlung in den letzten Monaten.
Wie das interkulturelle Beratungs-und Therapiezentrum ZEBRA auf diese Herausforderungen reagiert hat und ihre Zielgruppe unterstützt (u.a. mit einer mehrsprachigen Sorgen-Hotline, mehrsprachigen Informationen zu aktuellen Covid-Maßnahmen), erzählt Alexandra Köck im Interview mit Sarah Kieweg.
Aktuelle mehrsprachige Informationen zur Covid-Schutzimpfung auf Dari/Farsi, Russisch, Englisch, Französisch, Slowenisch, Arabisch, Rumänisch und Türkisch finden sich hier zum Hören und hier zum Lesen.
Weitere mehrsprachige Informationen über die Lockerungen der Restriktionen auf Dari/Farsi, Deutsch, Russisch, Englisch, Französisch, Arabisch, Rumänisch und Türkisch finden sich hier zum Lesen.
Ähnliche Beiträge
- Corona in Europa – England, Rumänien, Menschen auf der Flucht aus der Sendereihe „FROzine“ 25.03.2020 | Radio FRO 105,0
- Umgang mit Corona in Geflüchtetenunterkunft Andritz/Graz aus der Sendereihe „VON UNTEN – Das Nachrichtenmagazin...“ 25.03.2020 | Radio Helsinki
- VON UNTEN Gesamtsendung vom 25.3.2020 aus der Sendereihe „VON UNTEN – Das Nachrichtenmagazin...“ 25.03.2020 | Radio Helsinki
- Zeynep Aygan-Romaner über „Social distancing für Social-Networking“ aus der Sendereihe „Frequently Asked Questions“ 24.03.2020 | Radio Helsinki
- subtext on air – Folge 37 – Corona Hangout aus der Sendereihe „subtext on air“ 24.03.2020 | Radio FRO 105,0
- Johanna Muckenhuber zur Sozialen Arbeit in Zeiten der Corona Krise (30min) aus der Sendereihe „Frequently Asked Questions“ 22.03.2020 | Radio Helsinki
- Weltempfänger: Lesbos in Zeiten der Corona-Krise aus der Sendereihe „FROzine“ 22.03.2020 | Radio FRO 105,0
- Hilfs-Netzwerke aufbauen in Zeiten der Corona Krise (60min) aus der Sendereihe „Frequently Asked Questions“ 21.03.2020 | Radio Helsinki
- Hilfs-Netzwerke aufbauen in Zeiten der Corona Krise (30min Beitrag) aus der Sendereihe „Frequently Asked Questions“ 21.03.2020 | Radio Helsinki
- Rassistische Gewalt auf der Flucht in Zeiten von Corona aus der Sendereihe „das mensch. gender_queer on air“ 21.03.2020 | FREIRAD