Ideologien über Konsum und Konsument in der Marktwirtschaft
Wer heute noch behauptet, Arbeiter hätten im Kapitalismus nichts zu verlieren als ihr Ketten, macht sich lächerlich. Nicht zuletzt vor den Leuten, von denen die Rede ist. Wir leben nämlich in einer „Wohlstandsgesellschaft“, auch wenn die feinsinnige Unterscheidung zwischen Kaufhäusern und Discountern, Anbietern und Billiganbietern, Tourismus und low-budget-Reisen Zweifel an der Behauptung aufkommen lassen könnte. Der Konsum der Menschen gilt einfach als letztes Ziel dieser Wirtschaft und als überaus gut bedient dazu.
Eine Kritik am Konsum im Kapitalismus gibt es allerdings auch. Die Gesellschaft laboriert angeblich an einem Zuviel davon, so dass sie auch „Überflussgesellschaft“ heißt. Der „Konsumterror“ lauert an jeder Einkaufspassage und kommt jeden Abend mit der TV-Werbung ins Haus, die mit ihrer Manipulation „künstliche Bedürfnisse“ kreiert, damit die Kassen klingeln. Als rastloser Autofahrer versaut dann der Konsument das Klima, als unersättlicher Fleischfresser nötigt er die Agrarindustrie, zu minimalen Preisen maximale Mengen von Gammelfleisch über den Tresen zu reichen.
So kommt „König Kunde“ in den Genuss einer Doppelrolle: Als Konsument darf er dem Kapitalismus für eine Leistung danken, die gar nicht im Programm ist, Versorgung. Und die schädlichen Wirkungen, die das kapitalistische Wachstum tatsächlich auf Natur und Gesundheit hat, weil Gewinn statt Versorgung sein Ziel ist, darf der Konsument seiner Maßlosigkeit in Versorgungsdingen zurechnen.
In der Sendung wird erläutert, welche Rolle der Konsum im Kapitalismus wirklich spielt. Weiters werden die gängigen Ideologien über „König Kunde“ sowie seine Konsumentenmacht kritisiert.
Nähere Informationen und Lesetipp zur Sendung siehe Gegenargumente
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