Keine Angst vor niemand, aber …

03.03.2010

Unser Sendungstitel mag vielleicht flapsig klingen, wir aber meinen es ernst: das Motto bezieht sich im Übrigen auf die Linzer Stadtwache, die im Spätsommer in Linz mobilisiert wird. Im zweiten Teil der Sendung bringt die FROzine einen Kommentar zum Prozessauftakt gegen die TierschützerInnen on Air.

… Angst, sich nicht mehr ängstigen zu müssen!

Die gute Nachricht zuerst: jemand war so schnell und sicherte sich die Domain „Stadtwachelinz.at“, die Grünen zogen dann nach, allerdings ohne das Linz in der Domain. Jedenfalls ist die Domain Stadtwachelinz die virtuelle Plattform der BürgerInneninitiative gegen die Stadtwache, die im Sommer in Linz zum Einsatz kommen soll. Die Bürgerwehr oder Bürgergarde ist eine im 19. Jahrhundert aus der Waffenpflicht der Bürger zur Verteidigung ihrer Stadt hervorgegangene militärähnliche Einrichtung. Die Bürgerwehren waren in der Märzrevolution von entscheidender Bedeutung. Bürgerwehren gingen auch gegen protestierende Arbeiter vor. Heute sieht das natürlich anders aus. Die Bürgerwehr soll gegen unliebsame Entwicklungen im Stadtbild vorgehen. Was das bedeuten kann, wird man noch sehen.
In der heutigen Sendung bringt die FROzine einen ausführlichen Beitrag von Kollegen O. on Air, der das Phänomen Stadtwache aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.

Zuerst kommt die Moral, dann das Fressen

„Das nennt man Service“ titelt der Kurier zum Prozessauftakt gegen die Tierschützerinnen in Wiener Neustadt. Und es heisst im Artikel weiter: In der Kantine des Wiener Neustädter Landesgerichts wird jetzt auch vegane Kost (= ohne Fleisch, Milch, Eier, Gelatine und andere tierische Lebensmittel wie Honig) angeboten. Jenen 13 Tierschützern zuliebe, denen ab heute der Prozess gemacht wird.“ Auch in einem Standard-Posting bezieht man sich häufig zynisch auf die ethische Haltung der Tierschützer. TankBuster etwa schreibt: „Noch besser wäre es diesen Personen in Haft nur Fleischprodukte zu geben. Steak blutig….yummy. Somit können sich diese auch nicht über schlecht Haftbedingungen beschweren.“
13 TierschützerInnen wird der Prozess gemacht in dem der Paragraph 278a eine wesentliche Rolle spielt. Und es ist vom Umfang her der größte Prozess in der Geschichte des Neustädter Gerichts: 34 Verhandlungstage sind (zunächst bis 17. Juni) angesetzt. An die 130 Zeugen sind geladen. Aus London wird sogar ein „Detective Chief Inspector“ eingeflogen. Man will hören, was er zur „kriminellen Organisation im Allgemeinen“ zu sagen hat, (so steht’s zumindest im Strafantrag). Vor dem Gerichtsgebäude versammelten sich zahlreiche DemonstrantInnen, um einen fairen Prozess zu fordern.
Wie das für die andere Seite, die Angeklagten aussieht, soll im Kommentar deutlich werden.

Am Mikrofon: Pamela Neuwirth

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