Jimmy und Trude Berg – Künstlerbiographien im Schatten des Holocaust
Jimmy Berg war im Wien der Zwischenkriegszeit anerkannter Kabarettist und Komponist. Er arbeitete im „Cabaret ABC“ unter anderem mit Jura Soyfer und Leo Askin zusammen. Seit Ende der 1980er Jahre engagiert sich die Schauspielerin und Sängerin Caroline Koczan für Erinnerungskultur und war Mitbegründerin und Sängerin der Gruppe Gojim, die jüdische Lieder wiederentdeckte und zur Aufführung brachte. So wurde auch Jimmy Berg wiederentdeckt, der 1938 vor der Verfolgung der Nationalsozialisten nach New York fliehen musste. Auf den Spuren Jimmy Bergs lernte Caroline Koczan auch dessen Witwe Trude Berg kennen und entdeckte in der Folge im Rahmen eines Projektes der Spurensuche im jüdischen Währing auch verborgene Gräuel des Novemberpogroms 1938.
So ist unsere Novembersendung sowohl dem Künstlerpaar Jimmy und Trude Berg wie dem Gedenken an das Novemberpogrom 1938 gewidmet.
Wir danken Caroline Koczan für das wertvolle Material für diese Sendung.
Musik
Telegrafen-Song (Text: Jura Soyfer, Musik: Jimmy Berg) aus dem Stück „Weltuntergang“ von Jura Soyfer, geschrieben für das „Cabaret ABC“
Lied von der Erde (Text: Jura Soyfer, Musik: Jimmy Berg) aus dem Stück „Weltuntergang“ von Jura Soyfer
That`s my New York (Musik und Text: Jimmy Berg) noch in Österreich geschrieben!!
Rosinkess mit mandlen/Dreimal Rosinen und Mandeln (Rosinkess mit madlen: Text und Musik: Abraham Goldfaden/ Dreimal Rosinen und Mandeln: Text und Musik: Jimmy Berg) schon in den USA geschrieben Alle Arrangements: Franz Ruttner/gojim
Literatur
Horst Jarka (Hrsg.): Jimmy Berg – Von der Ringstraße zur 72nd Street. Jimmy Bergs Chansons aus dem Wien der dreißiger Jahre und dem New Yorker Exil (Peter Lang, 1996)
Links
https://www.kabarettarchiv.at/Biografie-Jimmy-Berg http://www.literaturtv.at/exil1/jimmy_berg.htm http://operetta-research-center.org/jimmy-berg-von-der-ringstrase-zur-72nd-street-chansons-vienna-new-york-exile/
Errata:
Folgende Berichtigungen sind festzustellen:
1)Das Wahljahr der Bundespräsidentschaftswahl, bei der Dr. Kurt Waldheim gewonnen hat, war 1986. Wiewohl sich die Musikgruppe gojim tatsächlich 1987 gegründet hat, als Reaktion auf die durch die Waldheim-Diskussion aufgetauchten Fragen zur Mitverantwortung Österreichs an den NS-Verbrechen.
2) Jimmy Berg floh über Zürich nach London und von dort nach New York und nicht über Triest. Trude Berg (damals noch Hammerschlag) floh über Triest.
3) Jimmy Berg musste in den USA in einer Teerfabrik arbeiten. Nicht in einer Teefabrik. Der Fehler entstand durch einen Druckfehler in den Unterlagen.
4) Am Ende des Interviews verspreche ich mich und gebe an, dass die Mutter von Trude Berg in Nisko ermordet wurde. Sie wurde, wie ich zuvor richtig angegeben habe, in Chelmno in einem Lastwagen vergast.
Ich bedaure diese Ungenauigkeiten und bitte um Verständnis!
Caroline Koczan
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