Sigrid Schmitz: „Neuro-Gender: Eine Auseinandersetzung mit Geschlecht in der modernen Neurokultur“
14. Innsbrucker Gender Lecture
Wintersemester 2010/11
Neuro-Gender: Eine Auseinandersetzung mit Geschlecht in der modernen Neurokultur
Unter dem Stichwort „Neuro-X“ vollzieht sich aktuell eine enge Verflechtung zwischen der modernen Hirnforschung und verschiedensten Wissenschafts-disziplinen. Im Zuge dieser Amalgamierung von Biologie, Technik und Sozialität wird der Mensch festgelegt auf sein Gehirn und das cerebrale Subjekt wird mehr und mehr zur zentralen Kategorie, wenn es um Definitionen des Selbst, um gesellschaftliche Prozesse oder um ein zukünftiges Menschenbild geht.
Im Rahmen der boomenden Neurokulturen werden konkrete Geschlechter-zuschreibungen (erneut) mit den Theorien und Anwendungen zum cerebralen Subjekt verbunden und – tiefer noch – Geschlechterideologien diesen Konzepten zugrunde gelegt. Dabei geht es auch um das Spannungsfeld eines determinierten und gleichzeitig modulierbaren Gehirns, seine Nutzung und Anpassung im Rahmen gesellschaftlicher Optimierungsdiskurse und um die Ausbildung von Normierungsstrategien. Entlang dieser Analysen führt der Vortrag in aktuelle Ansätze der Gender and Science & Technology Studies ein.
Prof. Dr. Sigrid Schmitz, geb 1961, ist Biologin und Wissenschaftsforscherin, derzeit Professorin für Gender Studies an der Fakultät für Sozialwissenschaften und wissenschaftliche Leiterin des Referats Genderforschung an der Universität Wien. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Gender, Hirnforschung und Neurotechnologien; transdisziplinäre Körperdiskurse und Embodying; Gender und e-learning; feministische Epistemologien.
Aktuelle Publikation zum Thema: SCHMITZ, SIGRID (2010): Gehirnoptimierung – (k)ein geschlechtsloses Feld? In: Ernst, Waltraud (Hg.): Ethik – Geschlecht – Medizin. Körpergeschicheten in politischer Reflexion. Internationale Frauen- und Genderforschung in Niedersachsen. Teilband 6. Hamburg: LIT Verlag, Reihe „Focus Gender“, Band 14, 111-130.
Kommentar: Heike Raab, Universität Innsbruck
Moderation: Kordula Schnegg, Universität Innsbruck
Mitschnitt des Vortrags vom Montag, 17. Jänner 2011, Universität Innsbruck
Ähnliche Beiträge
- Eine von uns – Frauenleben hörbar gemacht. aus der Sendereihe „Radio mit Leichtigkeit“ 10.10.2012 | Freies Radio Salzkammergut
- WUK-RADIO: Kunst und Feminismus: IntAkt wird 35! aus der Sendereihe „WUK Radio“ 10.10.2012 | Orange 94.0
- Frauen, die lesen, sind gefährlich aus der Sendereihe „Schlau und schön aufwachen“ 07.10.2012 | Orange 94.0
- Radiomachen für ein Leben in Würde aus der Sendereihe „Globale Dialoge – Women on Air“ 01.10.2012 | Orange 94.0
- DAS BRETTSPIEL „GELD & LEBEN – WISSEN, WAS GESPIELT WIRD“ aus der Sendereihe „Globale Dialoge – Women on Air“ 01.10.2012 | Orange 94.0
- „Frauen,die bewegen“ . ..ich singe nicht um des Singen wegens… aus der Sendereihe „Globale Dialoge – Women on Air“ 14.09.2012 | Orange 94.0
- Feminismus im Journalismus – Journalismus im Feminismus aus der Sendereihe „Globale Dialoge – Women on Air“ 14.09.2012 | Orange 94.0
- Der letzte Schrei 384 040912 aus der Sendereihe „Der letzte Schrei“ 08.09.2012 | Orange 94.0
- Frauenstimmen in den Medien aus der Sendereihe „Globale Dialoge – Women on Air“ 05.09.2012 | Orange 94.0
- Der letzte Schrei 383 21082012 aus der Sendereihe „Der letzte Schrei“ 25.08.2012 | Orange 94.0