Hallstatt Sonnenuhr Museum
Die Sonnenuhr im oberen, seeseitigen Bereich der Südfassade des Welterbemuseums zeigt explizit als zentrales Motiv die Frau, welche im Text der Apokalypse als mit der Sonne bekleidet genannt ist. Gemeinhin wird diese Frau als Jungfrau Maria gedeutet, worauf hier ikonographisch durch den blauen Mantel hingewiesen wird. Über dem Kopf der Figur enthält ein Spruchband den textlichen Hinweis zum Bildmotiv „MULIer Amictu SOLe“. Die Darstellung folgt dem biblischen Text und zeigt den Mond unter Füßen Mariens. Der Kranz auf ihrem Haupt besitzt hier allerdings nur elf Sterne. Das Wandbild ist von einer bordürenartigen Umrahmung in grauweißen Farbtönen eingefasst. Darin liegt als weitere Umrahmung ein Wolkenband in dunkelbraunen Tönen, zwischen denen sich der Himmel in hellem Gelb öffnet, das den Hintergrund der Figur bildet.
Aus dem Zentrum der Sonnenscheibe, die kleidend vor der Figur liegt, ragt der schmiedeeiserne Schattenzeiger mit einem kugelförmigen Abschluss aus der Wand. Um den erforderlichen Neigungswinkel von 42,5° zu fixieren wird der Gnomon durch den Ring eines leicht gebogenen Stützstabes geführt. Das lyraförmige Ziffernband das mit Rollwerken ausläuft, ist mit römischen Zahlen beschriftet, beginnt links mit VIII am Morgen und endet rechts mit V am Abend. Da die Fassade um etwa 8° aus der Südebene Richtung Westen fällt, sind die Abstände der Nachmittagsstunden enger als jene der Vormittagsstunden gesetzt. Das religiöse Motiv der Sonnenuhr steht in Zusammenhang mit der ursprünglichen Funktion des Gebäudes als katholischer Pfarrhof.
Rückblicke – Welterbe Hallstatt
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