Gierig auf Lyrik (mit Jochen Jung)
Im Jahr 2008 trafen sich im Artarium einige (auch selbst schaffende) Lyrikverliebte mit dem Salzburger Verleger Jochen Jung (Jung & Jung), um die Lage der Lyrik (in ihren verschiedenen Darreichungsformen) zu erörtern. Neben Live-Lesungen und Liedern kam es dabei zu interessanten Gesprächen über die Bedürfnisse und Befindlichkeiten der im lyrischen Kosmos lebenden Gefühlsmenschen. Und zu einer geradezu prophetischen Aufforderung, doch endlich Bob Dylan für den Literaturnobelpreis vorzuschlagen.
Was uns zur erstaunlichen Zeitlosigkeit dieses Zusammentreffens führt: Die Frage nach der Rolle der Lyrik im Literaturbetrieb, sowohl was das Verlagswesen und den Buchhandel angeht, als auch ihr öffentliches „in Erscheinung treten“ bei Lesungen und Performances, wird nach wie vor (unter wenig veränderten Rahmenbedingungen) kontrovers diskutiert. Die Suche nach neuen (oder längst vergessenen) Möglichkeitsformen einer lebendigen Begegnung mit Gedichten und Gesängen ist auch längst noch nicht an ihrem Ende angelangt. Geschweige denn das fortwährende Erproben und Erforschen ihrer Wirksamkeit auf das menschliche Gemüt …
Warum den erfahrenen Beobachter manche modernen Veranstaltungen eher an eine Selbsthilfegruppe denken lassen und warum wir 15 Jahre danach einige dieser Betrachtungen in unsere nächste Perlentaucher-Nachtfahrt einarbeiten, das sei den Kunnstköpfen unseres Publikums überlassen.
Eine Sendung von Peter.W. und Norbert K.Hund – mit Beiträgen von Lisa Baumgartner und Stefan S. Ebner
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