Gespräch zur Linzer Ostumfahrung

26.03.2015

Studiorunde mit drei Vertretern von BürgerInneninitiativen gegen die Linzer Ostumfahrung, Erwin Appenzeller, Freunde des Reichenbachtals, Franz Hackl, ARS Anrainer Rechte Siedlerschutz, ebenfalls Steyregg, Horst Stelzer seitens der BIKO, Bürgerinitiative keine Ostumfahrung, Luftenberg/Abwinden, St. Georgen/Gusen.

Krankheitsbedingt absagen musste Carola Malzner – Bürgerinitiative gegen Linzer Ostumfahrung – Trasse Ebelsberg.

Straßen für die Zukunft?

Während die Mühlkreisbahn bis 2020 „dahindümpeln“ wird, um dann, den Plänen des Landes OÖ entsprechend, zur Regio-Tram auf verkürzter Strecke zu mutieren und der Ausbau der Summerauerbahn seit Jahrzehnten verzögert wird, geht’s beim Straßenbau wesentlich zügiger voran. Die S 10 – Mühlviertler Schnellstraße als autobahnähnliche Verbindung zwischen Freistadt Nord und Unterweitersdorf/Anschluss an die A 7 – wird noch 2015 im Gesamtabschnitt eröffnet. Auch beim Linzer Westring/A 26 soll noch im Sommer der Baubeginn erfolgen. Die Voest-Brücke der A 7 erhält zwei „Bypass-Brücken“ und zudem wurde im Februar 2015 die Trasse für die Linzer Ostumfahrung – zwischen Mittertreffling und Ebelsberg, über Steyregg Ost und Trauneinmündung – festgelegt.

Baubeginn für diese transittaugliche Verbindung von A 7 und A 1 soll zwar erst frühestens 2025 sein, dennoch werden sich auch hier viele Menschen auf die Füße stellen müssen, um dieses Projekt zu Fall zu bringen.

Wie auch beim Westring, wurde auch bei den bisherigen Planungen für die Linzer Ostumfahrung die Möglichkeit einer „Null-Variante“, eines Verzichts auf den Straßenbau, bei gleichzeitigem Ausbau und Förderung von Schiene und Öffentlichem Verkehr nicht oder nicht ernsthaft in Betracht gezogen.

Die Gefahr, dass der Großraum Linz und somit auch Freiräume für Menschen noch mehr als bisher schon vom Verkehr überrollt werden ist groß, der prognostizierte Entlastungseffekt wird alleine durch zusätzlichen Landschaftsverbrauch und Zerstörung von Erholungsräumen mehr als wettgemacht.

Grund genug, VertreterInnen von BürgerInnen-Initiativen ins Studio zu bitten, um mit ihnen über ihre Beweggründe, sich gegen die Ostumfahrung zu engagieren, zu sprechen und auch zu versuchen, gemeinsam Alternativen zum weiteren Ausbau des hochrangigen und somit auch transittauglichen Straßennetzes aufzuzeigen.

Interessant war für mich, dass von Herrn Hackl und Herrn Stelzer die Ostumfahrung mit der Anschlussstelle Steyregg als befürchtete Ausweichvariante zur A7 Richtung Linz gesehen wurde, über B 3 und die Steyregger Brücke und nicht primär als Transitroute bzw. Ausweichroute für Güter- und Individualverkehr zwischen A 7 und A 1.

Ergänzen möchte ich, dass es der Wirtschaftskammer sowohl bei Westring als auch Ostumfahrung auch um die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Linz bzw. um einen weiteren Straßenausbau für den Güterverkehr geht.

Im Vorgespräch wurde von Herrn Hackl auch angesprochen, dass es an ÖV-Verbindungen von Steyregg Richtung Urfahr, somit auch Richtung Kepler-Uni, mangelt. Die Kurse der Buslinie 360,361 Linz – Mauthausen werden etwa zu gleichen Teilen über die Steyreggerbrücke und über Plesching Richtung Linz geführt, somit entstehen bei der Verbindung von St. Georgen/Gusen, Luftenberg und Steyregg Richtung Urfahr immer wieder Lücken im Angebot. Zudem verkehren an Sonn- und Feiertagen auf dieser Linie keine Buskurse. Bei Benützung der Summerauer Bahn mit täglichem, wenn auch mangelhaftem Angebot, entsteht auch die Notwendigkeit, Richtung Urfahr und speziell zur Kepler-Uni nochmals einen längeren Weg durch die Stadt nehmen zu müssen.

Das von Herrn Hackl in der Sendung angesprochene Problem mit den in Steyregg durchfahrenden Zügen betrifft drei Züge, zwei dieser Züge sind beschleunigte Züge, die jeweils von Montag bis Freitag verkehren, einer dieser Züge fährt in der Früh von St. Georgen/Gusen Haltestelle bis Linz Franckstraße durch, wobei nur wenige Minuten vor dem durchfahrenden REX ein Regionalzug Richtung Linz fährt (7.07 ab Steyregg). In der Gegenrichtung fährt um 16.52 ab Linz Hbf ein REX, der ab Linz Franckstraße bis Pregarten durchfährt. Fahrgäste, die in den dazwischen liegenden Haltestellen und Bahnhöfen aussteigen wollen, müssen schauen, dass sie schon den Zug um 16.35 erreichen oder bis 17.15 warten, wobei letztgenannter Zug nur an Schultagen verkehrt, hier könnte man insofern Abhilfe schaffen, als man den Regionalzug um 17.15 wieder ganzjährig (von Mo-Fr) verkehren lässt. Der nächste Zug fährt ab Linz Hbf um 17.35.

Wirklich ärgerlich ist für mich, aus Sicht der Gestaltung eines attraktiven Fahrplanes, der auch für Pendelnde aus dem Raum Pregarten, Kefermarkt, Freistadt, Summerau tatsächlich beschleunigte Verbindungen vorsehen sollte, in Bezug auf Steyregg nur die Durchfahrt des ersten Zuges nach Budweis/Ceske Budejovice, der Linz Hbf aktuell um 7.21 verlässt und in Steyregg durchfährt, um die Kreuzung mit dem Gegenzug in St. Georgen/Gusen ohne Verzögerung für den Gegenzug abwickeln zu können. Diese fahrplantechnische Lücke besteht schon seit einigen Jahren, wobei man es trotz Änderungen im zugegeben beengten Fahrplangefüge auf der eingleisigen Strecke erneut nicht geschafft hat, mit nur geringfügigen Änderungen im Minutenbereich der in Betracht zu ziehenden Züge einen Halt in Steyregg herzustellen.

Dies wäre meines Erachtens durchaus möglich, ohne den von ÖBB-Fahrplangestaltern einkalkulierten zeitlichen Spielraum wegzulassen. So aber müssen Fahrgäste, die in der Früh mit dem Zug von Steyregg beispielsweise nach Freistadt oder weiter nach Budweis fahren wollen, zuerst zur Haltestelle Linz-Franckstraße fahren, um dann mit dem Gegenzug in der geplanten Fahrtrichtung unterwegs sein zu können.

Für Fahrgäste, die nach Steyregg wollen, gibt es an Werktagen um 7.35 einen Zug ab Linz Hbf, der auch für Fahrten von Steyregg bis Pregarten genützt werden kann.

Erich Klinger

Musik: Frozen Silence – Childhood; Feather Drug – Guitar 1.

Kontaktadressen/Möglichkeiten zur weiteren Information:

BIKO: https://de-de.facebook.com/biko.burgerinitiativekeineostumfahrung 

http://www.biko-info.at/

Franz Hackl: franz.hackl@aon.at

Freunde des Reichenbachtals/Erwin Appenzeller: biohof.appenzeller@yahoo.de

BI gegen Linzer Ostumfahrung – Trasse Ebelsberg: https://de-de.facebook.com/pages/B%C3%BCrgerinitiative-gegen-Linzer-Ostumfahrung-Trasse-Ebelsberg/392656250862547

Visualisierung der ausgesuchten Variante:

http://ooe.orf.at/news/stories/2693844/

https://www.land-oberoesterreich.gv.at/cps/rde/xbcr/ooe/10_Regionskonferenz_letztstand20150209_OuL_r9.pdf

 

 

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Thema:Society Radiomacher_in:Erich Klinger
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