Geschichte und Vergangenheitsbewältigung

09.01.2024

Vergangenheitsbewältigung!

Geschichte lebt!

Vor allem leben Hitler und das Dritte Reich, die sind einfach nicht totzukriegen. Es wäre längst an der Zeit, dass Hitler als prominentester politischer „Untoter“ wieder mal zum „Mann des Jahres“ gekürt würde! Der damalige ägyptische Präsident Nasser, der seinerzeitige vietnamesische Kommunistenchef Ho Chi Minh, die Herren Saddam Hussein und Milosevic, neuerdings natürlich Putin – lauter Wiedergänger des Führers; und das ist schon in Ordnung so. (Die Liste erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.) Wer dem Westen im Weg ist, ist eben ein politischer Verbrecher, also ein „Hitler“ – zumindest in den Augen der publizierenden Speichellecker des Westens. Dass diese Figur darüber immer normaler wird, wenn der Führer an jeder Straßenecke auftaucht, wird unbilligend in Kauf genommen. Der neueste Hitler heißt übrigens Netanjahu, zumindest wenn es nach seinem türkischen Kollegen Erdogan geht. „Geschichte“ fungiert als beliebig benutzbare Bedürfnisanstalt für die Legitimation ziemlich beliebiger gegenwärtiger Bedürfnisse; der „Griff ins Braune“ ist offenbar ein unübersehbarer Schlager auf dem Meinungsmarkt, wo politische Machthaber ebenso wie machtlose Statisten sich oder andere beliebige Figuren und Mächte ins Recht bzw. Unrecht setzen. Spätestens, sobald Krieg ist, eskaliert der genau gezielte Blick zurück – aber da wird im Grunde genommen nur das noch exzessiver betrieben, was sonst bei den diversen nationalen Feiertagen und Feierstunden der Nachfolgestaaten des Dritten Reichs ohnehin permanente gute Sitte ist.

Mir jedenfalls reicht es. Der Ausdruck „Griff ins Braune“ ist da durchaus doppeldeutig oder sogar eindeutig; denn was da geboten wird, ist in der Regel aus einem Repertoire gegriffen, das durch die jahrzehntelange Produktion von Scheiße aufgehäuft wurde. In dem Sinn hab’ ich die Schnauze voll. Es geht also in „Kein Kommentar“ in loser Reihenfolge und vorerst mal unsystematisch um aktuelle ebenso wie um ehrwürdige Episoden und Sternstunden der sog. „Vergangenheitsbewältigung“.

Lehren aus der Geschichte?

Als Einstimmung ein nüchterner Hinweis, womit man es da zu tun hat; Hegel erteilte mal dem ganzen Gedöns eine sehr prinzipielle Absage:

„Man verweist Regenten, Staatsmänner, Völker vornehmlich an die Belehrung durch die Erfahrung der Geschichte. Was die Erfahrung aber und die Geschichte lehren, ist dieses, daß Völker und Regierungen niemals etwas aus der Geschichte gelernt und nach Lehren, die aus derselben zu ziehen gewesen wären, gehandelt haben. Jede Zeit hat so eigentümliche Umstände, ist ein so individueller Zustand, daß in ihm aus ihm selbst entschieden werden muß und allein entschieden werden kann. Im Gedränge der Weltbegebenheiten hilft nicht ein allgemeiner Grundsatz, nicht das Erinnern an ähnliche Verhältnisse, denn so etwas, wie eine fahle Erinnerung, hat keine Kraft gegen die Lebendigkeit und Freiheit der Gegenwart.“ (HEGEL, Vorlesungen über die Philosophie der Geschichte)

Das ist eine Tatsachenfeststellung, man sollte es nicht als Kritik an den „Regenten, Staatsmännern, Völkern“ lesen, weil die angeblich wertvolle „Lehren“ vernachlässigt, nicht beherzigt hätten, obwohl „die Geschichte“ so unendlich viel lehrreiches Zeug zu bieten hätte. Der Philosoph hält bloß ziemlich lapidar fest, dass die „Regenten, Staatsmänner, Völker“ ihre Maximen und Prinzipien und Strategien den Ansprüchen und Drangsalen der jeweiligen gegenwärtigen Lage der Nation entnehmen. Das ist alles.

Lassen sich aus der Geschichte schlicht keine Lehren ziehen, so ist damit der Weg frei für die jeweiligen Heutigen, ihre „Lehren“ für die Gegenwart in die Historie hineinzuprojizieren, um sie wieder herauszulesen und sich auf sie zu berufen. Das Vergangene wird als wehrloses Material ausgeschlachtet, für die je gegenwärtigen Intentionen.

Geschichtsbewusstsein vs. „Vergangenheitsbewältigung“

Die normale, erwünschte und propagierte Normalform der Vergangenheitsbewältigung heißt Geschichtsbewusstsein. Im Geschichtsbewusstsein wird das Individuum mit der größten Selbstverständlichkeit auch rückblickend zum Teilchen eines nationalen Kollektivs eingemeindet, das seinen schicksalhaften Gang durch die Geschichte geht. Der Mensch soll ideell an den vergangenen Erfolgen und Niederlagen dieses Kollektivs teilnehmen, weil die für die jeweils aktuellen Ansprüche einer Nation, ihre Rechte und ihre Ehre und ihr Ansehen angeblich manche Anhaltspunkte hergeben, und zwar gleichgültig dagegen, ob der Angesprochene an dieser Tradition praktisch beteiligt war, und vor allem gleichgültig dagegen, ob er sie theoretisch befürwortet oder ablehnt. Gerade wenn man schon aus Altersgründen garantiert nichts mit diversen alten Geschichten zu tun haben kann, soll man über den Weg der Identifikation mit dem nationalen Kollektiv dessen Geschichte als auch – irgendwie – die „eigene“ betrachten.

In der Selbstdarstellung von Staaten spielt die Erinnerung an „gemeinsame“ Siege und Rückschläge eine tragende Rolle, natürlich nicht, weil es auf die wenigen und wenig erbaulichen Einsichten ankäme, auf die Marx mit seinem Diktum von der „bisherigen Geschichte“ als hauptsächlich einer von „Klassenkämpfen“ anspielt: Ausbeutung und Benutzung für alle herrschaftlichen Zwecke in Krieg und Frieden. Der Hinweis auf die – in der Regel fingierte – stolze Kontinuität eines solchen Staats-Individuums soll vielmehr für dessen höhere Existenzberechtigung, Notwendigkeit und Legitimität bürgen, und im Gedenken an dessen Geschichte erhält zugleich „die Geschichte“ „ihre aparten Zwecke“, als wäre sie eine „Person neben anderen Personen“. (Marx/Engels, Deutsche Ideologie) Sie wird als Stichwortgeber der Gegenwart inthronisiert, als ein fiktives eigenständiges Subjekt, das politische Aufträge erteilt: Einer Nation, die auf Erfolge verweisen kann, werden von dieser Instanz schon Rechte und Ansprüche eingeräumt, während ein schuldbeladenes Kollektiv von Verlierern vielleicht auch mal kürzer treten muss. Für die zeitgemäße Aufbereitung und die aktuelle „Bedeutung“ des Vergangenen – Folgt aus etlichen deutsch-französischen Kriegen nun eine ewige „Erbfeindschaft“ oder das Gegenteil, deren Überwindung im gemeinsamen „Europa“? – sind natürlich die aktuelle politische Lage, die Staatsräson und die nationalen Machtmittel maßgeblich, aber interpretiert werden deren Erfolge gern als bloßer Vollzug historischer Tendenzen und eherner geschichtlicher Notwendigkeiten.

Geschichtsbewusstsein ist Nationalbewusstsein

Jenseits der jeweiligen Einzelheiten steht aber immer schon fest, dass das jeweilige Kollektiv eine – nehmt alles nur in allem – würdige Laufbahn hinter sich hat und es deswegen ehrenvoll ist, ihm gegenwärtig anzugehören und dienstbar zu sein. Vor allem steht jenseits aller aktuellen „Lehren“ oder Bezüge eines fest: Dass das Individuum durch die Geschichte „seines“ Kollektivs eine unabweisbare Prägung erfahren hat, indem es ein dem Kollektiv gemeinsam gehörendes „Erbe“ anzunehmen hat und eine daraus erwachsende „Verantwortung“ trägt. Die wichtigste Lehre der Geschichte ist die Unfreiheit des Einzelnen, was seine Zugehörigkeit zur Nation betrifft. Er ist dabei, nicht aus gut begründetem Entschluss oder weil er gemeinsame Zwecke gefunden hätte, die ihn mit anderen Bürgern verbinden; aber auch nicht aus Zwang, sondern wegen einer aus der Historie erwachsenden moralischen Bindung an das Kollektiv, der sich niemand entziehen können soll. Für das Geschichtsbewusstsein steht fest, dass das Individuum vor jeder Abwägung, vor jeder Zustimmung oder Ablehnung einzelner Episoden Partei ist in dem ganz vereinnahmenden Sinn, dass es die alten Geschichten als auch speziell seine Vergangenheit bzw. sein „Erbe“ begreift, indem es sich mit „seiner“ Nation identifiziert, und am Besten nur in der 1. Person Plural vom Staat und gleich auch von Vergangenheit und Gegenwart Kenntnis nimmt: Wir haben damals die Türken abgewehrt und den Balkan mit einer Zivilisation überzogen, an die man in manchen Gegenden noch heute mit Wehmut zurückdenkt, wir haben uns mit der „Zwischenkriegszeit“ herumgeschlagen, und ein Österreich-Ungarn mit echten „Royals“, haben wir auch zustande gebracht, irgendwann. Respekt. Man soll sich im Geschichtsbewusstsein zur Unfreiheit gegenüber dem Kollektiv bekennen, zur Unmöglichkeit der Distanz im Verhältnis zu der Nation, in die doch bloß der Zufall der Geburt und die anschließende staatliche Vereinnahmung einen gebracht haben.

Die Opfer, die für die Bürger anfallen, als Teil dieses Kollektivs, werden vom Geschichtsbewusstsein keineswegs verschwiegen. Im Gegenteil. An ihnen, an Blutbädern großen Stils, an Vertreibungen und Elend wird jene „Schicksalsgemeinschaft“ dargestellt, die so ein Kollektiv angeblich nun einmal ist, und die ewig gleiche „Lehre“ daraus gezogen, dass die „Geschichte“ den Zusammenhalt der Volksgenossen ebenso verlangt wie bekräftigt. „Die Geschichte“ gehört bekanntlich zu den nationbildenden Faktoren, welche eine Menschenansammlung zu einem Volk zusammenschweißen, das gemeinsam durch dick und dünn geht, in guten wie in schlechten Tagen, bis zum bitteren Ende, ein Volk, ein Reich etc. Die Opfer stehen für die bewiesene Größe und Erhabenheit der Nation – dass da Leute von der Obrigkeit verheizt wurden, diese Banalität gilt in der Regel für die jeweilige Gegenpartei und höchstens in Ausnahmefällen für die „eigenen“; diese „eigenen“ Opfer „beweisen“ jedenfalls normalerweise, dass die nationale Sache eben ein Wert ist, der jedes Opfer wert ist, das die Mitglieder des Kollektivs freudig bringen: Sie sind nicht benutzt, verschlissen und geopfert worden, sondern sie haben sich geopfert. Dieses geschichtsbewußte und geschichtspflegende Bedürfnis nach Nationalstolz lässt zwar manche Probleme gelten – aber:

„Weil das so ist, hat in einem gepflegten nationalen Geschichtsbewusstsein eines definitiv keinen Platz: das Eingeständnis einer moralischen Niederlage. Es ist kein Problem, Zeiten nationaler Schwäche zu diagnostizieren und mit (Selbst)Vorwürfen zu überhäufen; der Maßstab ist schließlich allemal der Erfolg, auf den die Nation ein Recht hat, zu dem sie sich womöglich sogar historisch verpflichtet weiß. Es kommt auch vor, daß eine Nation vieles an ihrem Lebenslauf für verunglückt und sich selber für eine problematische geschichtliche Persönlichkeit hält; … Aber als gerecht zu akzeptieren, dass die Größe und Reichweite der nationalen Macht dauerhaft geschädigt und verkleinert worden sind; das nationale Recht auf Erfolg als unberechtigt zu verneinen und zu verabschieden: Das ist im Rahmen nationaler Selbstdarstellung schlechterdings unvollziehbar. Denn das wäre auf dem Feld der Ideologie die Abdankung der nationalen Souveränität höchstpersönlich.“ (Konrad Hecker: Der Faschismus und seine demokratische Bewältigung, München 1996, S. 277)

Schuldbewusstsein und Nationalbewusstsein

Eine souveräne Nation kann schon deswegen nie im Unrecht sein und ihr Unrecht eingestehen, weil sie selbst das höchste Subjekt von Recht und Unrecht ist, die Instanz, die den Rechtszustand setzt und dessen Interesse der entscheidende Bezugspunkt der Unterscheidung von Recht und Unrecht ist. Der chauvinistische Spruch „right or wrong, my country“ postuliert keine moralische Gleichgültigkeit gegenüber dem „eigenen“ Land, sondern besteht umgekehrt darauf, dass die Nation immer im Recht ist, und dass deswegen ihr gegenüber schon die Frage nach ihrem Recht und Unrecht eine ungehörige Anmaßung ist! So ein im Grunde inakzeptables Eingeständnis des eigenen Unrechts ist, gemeinsam mit der territorialen Verkleinerung und der Beschränkung der Souveränität, dem im bislang letzten Weltkrieg besiegten Deutschland aufgezwungen worden. Anders lässt sich nun einmal keine Nation ins Unrecht setzen.

Das Dritte Reich mit seinem Aufstand gegen die Weltordnung der Sieger des Ersten Weltkriegs, mit seiner Judenvernichtung und mit seiner totalen Niederlage samt folgender moralischer Bankrotterklärung lässt sich also nicht ganz problemfrei in die übliche erhabene Darstellung einer nationalen Historie einbauen. Die vorläufig letzte Kriegsgeneration war im „Unrecht“ und ihr „Geständnis“ war Teil der Konditionen des nationalen Weitermachens. Das respektheischende Bild, das noch jede Nation von sich entwirft, um ihre Ansprüche vor dem eigenen und am Besten auch gleich vor anderen Völkern ins Recht zu setzen, die normale verherrlichende Geschichtsbetrachtung mit dem erzwungenen Eingeständnis der Schuld an Krieg und Judenvernichtung, mit dieser moralischen Niederlage in Übereinstimmung zu bringen, das ist das in Sachen Vergangenheit zu bewältigende Problem:

„Ein gewisses nationales Schuldbekenntnis war in das verbindliche Selbstbild der Nation aufzunehmen, wo dieses doch ausschließlich dazu da ist, Machtansprüche in angestammte Rechte zu übersetzen, die Staatsräson als Ehrenfrage vorstellig zu machen und dem Nationalstolz Gesichtspunkte zu liefern.“ (ebd., S. 268)

Die nationale „Geschichte“ ist eine über jeden substantiellen Zweifel erhabene Angelegenheit, als eher fragwürdige Etappe heißt sie abfällig „Vergangenheit“, und die will „bewältigt“ sein. Das ist über die Maßen gut gelungen.

Eine spezielle Art der Ausschlachtung: So sind wir nicht!

Zur Verdeutlichung: Wenn die Analyse des Faschismus bzw. der nationalsozialistischen Herrschaft angesagt ist, dann sind das die Gegenstände der Forschung, und die Befassung damit führt – hoffentlich – zu richtigen Befunden. Die Anstrengung namens „Vergangenheitsbewältigung“ hat ein anderes Ziel, das mit Erkenntnis nicht zu verwechseln ist, und übrigens auch nicht mit „Antifaschismus“. Die Fragestellung der Vergangenheitsbewältigung lautet nicht „Was ist Nationalsozialismus“, sondern: „Wie müssen wir, die heutigen, über die damaligen Zustände und damit über uns als die damaligen Macher und Mitmacher daherreden, damit das richtige Licht auf uns, die heutigen, fällt, und auf die heutigen Zustände!“ Der Vorwurf an den Ex-FPÖ-Chef Haider und Gesinnungsgenossen, sie würden durch einschlägige „Ausrutscher“ das „Ansehen Österreichs“ gefährden, sprich da Bände: Dann wird es wohl um dieses Ansehen gehen. Das Fazit dieses Interesses hat der österreichische Bundespräsident aus anderem Anlass, aber doch höchst prägnant zusammengefasst. Es lautet: „So sind wir nicht!“ Oder: Vergangenheitsbewältigung ist Gegenwartsbeweihräucherung!

Der erwünschte Befund „So sind wir nicht!“ ist einerseits geradezu lächerlich und kindlich – so sind wir nämlich wirklich nicht; und das bedarf keiner großen Reflexion und auch keiner Debatte und keiner Bewältigung. „So“ sind wir doch wirklich nicht, wir leben nicht im NS-Staat, führen keinen Zwei-Fronten-Weltkrieg und haben keinen inneren Feind des Volkes entdeckt, dessen Bekämpfung nach einer endgültige Lösung verlangt. Wo ist das Problem? Das Problem besteht darin, dass nationalbewusste, geschichtsbewusste Patrioten sich mit der „eigenen“ – „verbrecherischen“ – Vergangenheit, an der sie praktisch eh’ nicht beteiligt waren, geradezu neurotisch identifizieren müssen – und das nicht wollen, und das heute glücklicherweise auch nicht mehr müssen, und sich doch nicht einfach aus der Geschichte verabschieden dürfen … Oder so ähnlich, irgendwie halt. Diesem Verhau, dem daraus folgenden zweckmäßigen Umgang mit nationaler „Schuld“, widmet sich die „Vergangenheitsbewältigung“. Darum soll es also in einigen folgenden Beiträgen gehen – wie immer: Repliken auf cba.media „Kein Kommentar“ abgeben.

Auf der Standard-Homepage, datiert mit dem 14.12.23, ist dazu ein – zumindest nach meinem Dafürhalten – ziemlich skurriler Text publiziert worden, der sich mit aktuellen „Lehren aus der Geschichte“ beschäftigt, so wie die anlässlich des Angriffs der Hamas auf Israel Thema sind:

„In der Sichtweise der Demonstrierenden werde Israel hauptsächlich aufgrund der Verbrechen des Nationalsozialismus unterstützt, obwohl die Opfer von damals die Täter von heute seien. Das ist eine jener falschen Legenden, die seit Jahrzehnten bei Protesten gegen Israel zu hören sind. Es ist eine Instrumentalisierung der Ermordung der europäischen Jüdinnen und Juden. Implizit geht damit der Vorwurf einher, dass Israel die Shoah zum eigenen Vorteil ausnutze.“ (Standard 14.12.2023; https://www.derstandard.at/story/3000000199237/warum-bei-israelfeindlichen-kundgebungen-von-der-oesterreichischen-schuld-geredet-wird)

Eine „falsche Legende“? Seit wann denn? Meines Wissens ist das die staatsoffizielle, aus der „Geschichte“ erwachsende Doktrin in Deutschland und Österreich: Die „Pflicht“ zur Unterstützung Israels. Weiters mag einem das „Ausnutzen zum eigenen Vorteil“ semantisch nicht gefallen, aber dass Israel und alle seine Taten ganz prinzipiell als die Staat gewordene „Lehre“ aus dem Völkermord an den Juden gewürdigt werden soll, das ist doch bekannt? Nur weil politisch Rechtsstehende das als „Schuldkult“ beanstanden – dagegen u.a. will nämlich der zitierte Text anschreiben –, soll man da gleich das deutsche und österreichische sehr berechnende Hantieren mit Schuld und Verantwortung vergessen? Natürlich gibt es den Schuldkult! Die Frage ist, wer macht ihn, wie geht er und worin besteht er, und inwiefern spinnen die Rechten …

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Thema:Politik
Sprache: Deutsch
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