Gerda Lerner – Feuerkraut
28.11.2009
Gerda Lerners Leben ist eine Frauengeschichte; ist Geschichte der jüdischen Diaspora; ist Geschichte des Amerikanischen Traumes und ist Geschichte des Traumas der Schoa.
1939 musste die damals 19.jährige Gerda Hedwig Kronstein vor den Nazis aus Wien fliehen; sie rettete sich in die USA, wo sie später eine Pionierin der Frauengeschichte werden sollte und sich in der Frauen- und Gewerkschaftsbewegung engagierte, wie auch bei den Kommunisten und im Civil-Rights-Movement.
Am 4. Juni 2009, siebzig Jahre nach ihrer Emigration hat Gerda Lerner in Graz Passagen aus ihrer Autobiographie Feuerkraut vorgelesen: ihre Kindheit in Wien; der Niedergang der Demokratie; der Anschluss 1938; ihre Emigration in die USA und die antikommunistische Verfolgungen während der McCarthy-Ära. Das Buch endet 1958 mit dem Anfang ihrer akademischen Laufbahn in der Metapher des Feuerkrautes, das noch in der Zerstörung, als zarte Pflanze in der Asche den Keim für neues Leben zu legen vermag.
Das Buch „Feuerkraut“ ist Gerda Lerners beeindruckende Reflexion ihrer ersten, so tragischen Lebenshälfte – aus der Sicht der nunmehr 89jährigen Wissenschafterin. Allein 19 Ehrendoktortitel zeugen von der Bedeutung ihrer wissenschaftlichen Karriere und persönlichen Engagements! Für ihr Lebenswerk wurde Gerda Lerner mit dem Bruno-Kreisky-Preis ausgezeichnet.
Gerda Lerner ist am 2.Jänner 2013 in Madison, Wisconsin (USA) verstorben.
Bibliographische Hinweise
Wikipedia Eintrag (Englisch)
Eine Veranstaltung von der Abteilung für Zeitgeschichte und dem Centrum für jüdische Studien, Karl-Franzens-Universität, Graz.
Moderation des Abends: Univ. Prof.in Karin Schmidlechner.
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