Gedenkfeier Mauthausen, Gusen und St. Georgen 2023

24.05.2023

Am Donnerstagabend, dem Vorabend des 78. Jahrestages der Befreiung durch die US-Armee am 5. Mai 1945, veranstaltete die KZ-Gedenkstätte Mauthausen eine Gedenkfeier.

Die Gedenkfeier begann mit einem Gedenkrundgang in Mauthausen unter Beteiligung der Bundesregierung, in dessen Verlauf am ehemaligen Appellplatz rund um den Sarkophag Opferbiografien verlesen wurden.

Der zweite Teil der Veranstaltung fand in Anwesenheit des Überlebenden Stanisław Zalewski, Vertreter*innen von nationalen und internationalen Opferorganisationen und Gedenkinitiativen sowie der regionalen Bevölkerung am ehemaligen Appellplatz Gusen in der benachbarten Gemeinde Langenstein statt.

Eine zentrale Bedeutung erhielten die Inhalte des Beteiligungsprozesses zur Weiterentwicklung der KZ-Gedenkstätte Gusen. Aufgrund der im Rahmen verschiedener Beteiligungsformate immer wieder genannten Werte wie „Toleranz“, „Respekt“ oder „Begegnung“ formulierten Mitwirkende des Prozesses und Repräsentant*innen verschiedener Opfergruppen eine Vision für die Erweiterung des Ortes.
Seite an Seite mit Bundeskanzler Karl Nehammer und Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka standen Stanisław Zalewski, Guy Dockendorf, Vorsitzender des Internationalen Mauthausen Komitees, Dani Dayan, Vorsitzender der internationalen Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Israel, Bischof Manfred Scheuer, Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Christian Aufreiter, Bürgermeister von Langenstein, Martha Gammer, Gedenkdienstkomitee Gusen, Ulrike Springer, Jehovas Zeugen, Christian Klippl, Vorsitzender des Kulturvereins österreichischer Roma und mit Dominic Floh auch einer der Jugendlichen, die ihre Stimmen in den Beteiligungsprozess einbrachten.

Die unterschiedlichen Visionen und Wünsche, die hier geäußert wurden, stehen stellvertretend für die Vielzahl der Meinungen, die bereits in den Beteiligungsprozess eingeflossen sind.
Stanisław Zalewski sagte: „Ich wünsche mir, dass diese Gedenkstätte resistent gegen die Winde der Geschichte wird, das heißt gegen gesellschaftspolitische Veränderungen, die auf der ganzen Welt stattfinden. Und dass alle gegenwärtigen und zukünftigen Nationen und Generationen diesen Ort verstehen mögen.“
Die Gedenkveranstaltung wurde im Eingangsbereich des Stollensystems „Bergkristall“ in St. Georgen an der Gusen fortgesetzt, wo in der Licht- und Klanginstallation #eachnamematters in Kooperation mit Ars Electronica die Namen Zehntausender Opfer des Konzentrationslager-Systems Mauthausen-Gusen projiziert wurden und gleichzeitig zu hören waren. Die Identität der Einzelnen wird auf diese Weise in den Vordergrund gestellt.

Die Veranstaltung moderierte die Direktorin der KZ-Gedenkstätte Mauthausen DDr. Barbara Glück.

Sendungsgestaltung:
Schnitt: Florian Kollross (KZ-Gedenkstätte Mauthausen)
Postproduktion, An- und Abmoderation: Harald Freudenthaler (Freies Radio Freistadt)

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Thema:Society Radiomacher_in:Florian Kollross
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