Gauchos & Chief Crazy Horses
Liebe Freunde und Hörer von Kraft & Hell!
Am kommenden Samstag, 24.2.24, begrüßen wir Euch alle wieder ab 22 Uhr live für 2 Stunden bei Kraft & Hell und werden unter dem Motto „GAUCHOS & CHIEF CRAZY HORSES“ elegante Ritte kredenzen. Wo fangen wir in unserer Buntheit, inspiriert durch die Frühlings-Vorboten mit heller, weicher, feuchter, duftender werdenden Luft, an? We got some Tim Maia for you, und zwar unfassbar guten Brazil-Funk aus seiner Rational-Phase, als er sich 1974/75 vorübergehend einer Sekte (Rational Culture) anschloss, zwei Kult(!!!)-Platten für diese schuf, kurz (so kurz wie George Best) abstinent wurde und dann herausfand, dass ihn auch die Sekte um Einnahmen aus dem Plattenverkauf betrog. Er machte sich wieder aus dem Staub, kehrte zu seinem Sex, Drugs & Funk-Lifestyle zurück, die Sektenepisode wurde zu einer Fußnote seiner Vita, die Platten sind Klassiker.
Weiters haben wir, ebenfalls Spring-inspired, Quincy Jones Klassiker aus den late 50s/early 60s, Grooves voller Soul und Samba Deluxe. Dann beglücken uns Wayne Shorter („CHIEF CRAZY HORSE“!) und Herbie Hancock & Gäste, und dann Keith Jarretts „Belonging“-Group und Steely Dan: Als im November 1980 die letzte LP aus der imperialen Phase von Steely Dan erscheint, wird Donald Fagen in einem Interview auf die Ähnlichkeit der Titelnummer „Gaucho“ mit einem Track von Keith Jarrett, Jan Garbarek, Palle Danielsson und Jon Christensen von der LP „Belonging“ hingewiesen, und zwar „Long as you know you’re living yours“ aus 1974. Fagen, der so genial wie selten jemand Jazz Chops, Pop Sensibilities und Texte voll schwarzen Humors kombiniert und mit Walter Becker seinen genialen Partner hat, ist zwar für ungeschminkt-trockene Wuchtln in Interviews berühmt. Zugleich liebt er, dem Zuhörer möglichst wenig zu verraten, um Geheimnisse zu bewahren. Fagen zögert, und gesteht dann dem Interviewer David Breskin doch Folgendes: „Off the record, we were heavily influenced by that particular piece of music, I love it.“ Was folgt, ist kein Geheimhalten, sondern Ausplauderei und ein Rechtsstreit, in dem Keith Jarrett erfolgreich Urheberrechte einfordert (Keith Jarrett „Long As You Know You’re Living Yours“ (1974) vs. Steely Dan „Gaucho“ (1980) | 11 Suspiciously Sound-Alike Songs | TIME.com). Nicht schlecht, auf diesem Weg zu einem Credit für einen der größten Steely Dan Tracks ever zu kommen. Die Parallelen dieser Tracks wollen wir als Ausrede nutzen, um schon wieder etwas von Steely Dan zu bringen. Der Kraft ist mit seiner aktuellen Royal Scam, Aja und Gaucho-Sucht schuld, der Hell findet es super, so sind wir uns einig: Man darf niemals aufhören, Steely Dan der nächsten neuen Generation zu erklären, weil unfassbar ist, mit welchem Können diese Herren gewerkt haben.
Nerds are welcome, and all the rest of you, too.
Zu hören sind wir als LIVE STREAM via www.o94.at, auf der Frequenz UKW 94.0 und im Kabel auf der Frequenz 92,7. Den Podcast zum Nachhören gibt es nunmehr sowie zu vielen anderen alten Sendungen von Kraft & Hell, appetitlich und übersichtlich geordnet, unter dieser URL:
https://cba.fro.at/series/kraft-hell
Liebe Grüsse! Die Herren von KRAFT & HELL
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