FREIfenster – Islamophobie und seine Auswirkungen
„Islamophobie und seine Auswirkungen“ – im Zeichen dieses Themas war am vergangenen Donnerstag (15.09.2106) der Politikwissenschaftler und Universitätsprofessor Dr. Farid Hafez zu Gast im Innsbrucker Haus der Begegnung. In seinem gut besuchten Vortrag enttarnte Hafez zunächst den Begriff „Islamophobie“: hinter dem vergerbe sich statt reiner „Angst vor dem Islam“ vielmehr ein institutionalisierter Rassimus, der herrschaftliche Denkordnungen und Machtverhältnisse reproduziert.
Die Rolle der Medien ist dabei entscheidend, denn sie tragen durch islamophobe Wortwahl und bewusste Sprschmuster zur Konstruktion eines Bildes bei, die den Islam und die Muslime mit Begriffen wie Extremismus, Gewalt oder Eroberungssphantasien in Verbindung bringt, und durch sprachliche Kombinationen falsche Gegensätze bildet, wie etwa „die Österreicher und die Muslime“ – so, als ob es keine österreichischen Muslime gäbe.
Auch im politischen Diskurs bestimmter Parteien werden rassistische Vorurteile gegen den Islam und die muslimische Gemeinschaft immer skrupelloser geäußert.
In seinem spannenden Vortrag sprach Politikwissenschaftler Farid Hafez über islamistischen Extremismus, die Formen der Reproduktion von Islamophobie, das Islamgesetz 2015 und wie sich die Positionen der österreichischen Parteien in der gegenwärtigen Debatte in den letzten 30 Jahren verändert haben.
Hören Sie nun den Beginn des 45-minütigen Vortrags, der von Mag. Selma Hajdarevic-Kurtatic von der Telfer Initiative Fimmit eingeleitet wurde. Veranstalter waren das Haus der Begegnung, die Fraueninitiative von Migrantinnen und Musliminnen in Telfs und die Initiative Minderheiten Tirol. Gefördert von der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung.
Referent:
Dr. Farid HAFEZ, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung Politikwissenschaft an der Universität Salzburg. Er lehrt am Studiengang für das Lehramt für Islamische Religion in Wien und an der Universität Klagenfurt. 2009 erhielt er gemeinsam mit John Bunzl den Bruno-Kreiksy-Anerkennungspreis für „Islamophobie in Österreich“ für das politische Buch des Jahres. Insgesamt 11 Bücher veröffentlicht, publiziert in führenden internationalen Journalen.
Sendungsgestaltung:
Anna Greissing
Links:
Infos zur Veranstaltung im Haus der Begegnung
FiMMiT – Fraueninitiative von Migrantinnen und Musliminnen in Telfs
Farid Hafez – Uni Salzburg
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