Frauen in prekären Verhältnissen – Trümmerfrauen der Strukturanpassung?
Am 08.02.2013 veranstaltete der Verein „Gesellschaft für Frauen und Qualifikation mbH“ anlässlich des bevorstehenden internationalen Frauentages am 8. März ein „Philosophicum – Feminismus heute?“ im Loft des Cafe Landgraf, bei dem Universitätsprofessorin Doktorin Barbara Duden einen Vortrag unter dem Titel „Frauen in prekären Verhältnissen. Trümmerfrauen der Strukturanpassung?“ hielt. In „Kultur und Bildung Spezial“ gibt es am Freitag, den 15.2. einen Mitschnitt dieser Veranstaltung zu hören, bei dem die Referentin zunächst über ihre intellektuelle Biographie, ihre Beteiligung an der Frauenbewegung im Berlin der 1970er Jahr sprach, sowie darüber, wie sie als Historikerin dazu kam, feministische Geschichtswissenschaft zu betreiben und sich insbesondere der Historizität von Körperwahrnehmungen zu widmen.
Anschließend beschäftigte sie sich mit dem angekündigten Thema, bei dem sie die Frage behandelte, wie die rhetorisch beschworene Steigerung der Erwerbsarbeit von Frauen tatsächlich dadurch zustande kam, dass prekäre Teilzeitstellen geschaffen wurden, die zudem vorwiegend in schlecht entlohnten Pflegeberufen verortet sind, während die Summe der von Frauen verrichteten Lohnarbeit annähernd gleich geblieben ist.
Ihr Haupaugenmerk liegt jedoch auf der öffentlichen Dethematisierung der zumeist von Frauen vollbrachten privaten Reproduktions- und Pflegearbeiten und der Tendenz, dass Dienstleistungsberufe, die kaum rationalisierbar sind und immer teurer werden, deshalb in den häuslichen Bereich verschoben werden, wo diese Leistungen gratis vollbracht werden. Es geht somit um die Spannung zwischen Selbstbestimmung im Berufsleben und neuen Abhängigkeiten; sowie die Frage, inwieweit formale Gleichstellung mit einer „Femininisierung von Lasten“ einhergeht.
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