FRANK WELZ – Lob der Selbstliebe
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FRANK WELZ Lob der Selbstliebe
Wie die auf Andere gerichtete Liebe ist Selbstliebe nicht Selbstsucht. Sie ist vielmehr eine soziale Praktik gelingen-der Lebensführung, deren Konstitutions-bedingungen in der Wettbewerbsgesellschaft der Gegenwart immer prekärer werden – und eben deshalb zu unter-suchen sind.Im Vortrag möchte ich klären: Erstens, wie sollen wir über eine Praxis, wie die der „Selbstliebe”, überhaupt nach-denken? Zweitens, was sind die sozialen Voraussetzungen, die gelingende Selbstliebe des erfüllten Mit-in-der-Welt-seins möglich machen? Und drittens, welches sind die in den Praktiken unserer Arbeits- und Alltagswelt organisierten, uns steuernden Kräfte, die jeder Eloge der Selbstliebe gegenwärtig so sehr den Boden entziehen, wie sie herbeisehnen lassen?
FRANK WELZ, Prof. Dr. phil. Innsbruck, Professor für Soziologie an der Universität Innsbruck; Präsident 2015–17 der European Sociological Association. Studium der Soziologie, Philosophie, Psychologie und Neueren Geschichte in Freiburg i. Br.; Forschung und Lehre in Basel, Bielefeld, Cambridge, Durban, Freiburg, Neu-Delhi, Onati und seit 2006 in Innsbruck. Frank Welz interessiert sich besonders für die subtile Bestimmung menschlichen Handelns durch opake Bedingungen – und hofft stets auf das Gegenteil.
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