Flüchtlingshilfe auf österreichisch: Mehr privat, weniger Staat?
Die spontane Hilfsbereitschaft und der vielfältige, schier unermüdliche Einsatz der engagierten Zivilgesellschaft in der Flüchtlingshilfe sind mittlerweile zum geflügelten Wort in Österreich geworden. Freiwillige und Ehrenamtliche übernehmen die sichere Reise nach Österreich, die Erstversorgung am Bahnhof und an den Grenzübergängen, die Suche nach Wohnplätzen, organisieren Lebensmittel, Kleider und Deutschkurse. So uneingeschränkt positiv die spontane Hilfe so vieler Menschen ist, darf doch auch nicht übersehen werden, dass hier die Zivilgesellschaft Tätigkeiten übernimmt, die Aufgaben des Staates wären. Dieser zieht sich zurück oder provoziert bewusst sein eigenes Versagen; gleichzeitig wird die Hilfsbereitschaft der Zivilgesellschaft vereinnahmt und als etwas dargestellt, auf das man „stolz sein kann“.
Wie kann man als Initiative oder einzelne Person mit diesen Widersprüchen am besten umgehen? Was an Strukturen, Ressourcen und Gesetzen braucht es, um die private Hilfe möglich zu machen und besser zu unterstützen? Was können Initiativen „von unten“ möglicherweise besser als etablierte NGOs oder die öffentliche Hand? Und Wie klappt die Zusammenarbeit mit diesen nach sehr unterschiedlich Logiken funktionierenden Organisationen? Ein Radio Stimme live-Studiogespräch mit David Zistl (Flüchtlinge Willkommen), Eva Ipsmiller (Deutsch ohne Grenzen) und Benjamin Fritz (Train of Hope).
Musik:
Hey-o-hansen – Europe is no fortress
Die goldenen Zitronen – Wenn ich ein Turnschuh wär