FLEETING FOXES & GRIZZLY BEARS & ALLERLEI GETIER

01.12.2017

Vor kurzem haben die Fleet Foxes ihre dritte LP „CRACK UP“ in Wien im Gasometer live präsentiert. Es war ein großartiges, konzentriertes, vielschichtiges, von Robin Pecknold auch stimmlich himmlisch und souverän angeführtes Konzert, ebenso meisterhaft und märchenhaft schön wie jenes, das sie vor ein paar Jahren auf der Tournee für ihr zweites Album „Helplessness Blues“ in Wien gespielt haben.

Da verwundert es zumindest uns bescheidene Herren von Kraft & Hell, dass die neue wunderbare und gscheite LP „CRACK UP“ eher durchwachsene Kritiken bekommt und sich mau verkauft. Vor dem Gasometer kam ich mit Gästen aus Seattle ins Gespräch, die mich fragten: „The Fleet Foxes, does anybody in Vienna really care?“

Sie sind auf einmal out of fashion. In eben dieses Horn stößt der Guardian, der vor ein paar Tagen das Ende von „Pitchfolk“ – also jenem musikalischen Trend rund um Neofolk-Hipsters wie Bon Iver, die Fleet Foxes, Iron & Wine und Grizzly Bear, der vor rund 10 Jahren begann – ausruft, nachzulesen hier:

https://www.theguardian.com/music/2017/nov/17/fleet-foxes-grizzly-bear-has-pitchfolk-scene-finally-burned-out?CMP=share_btn_link

Ein herrliches Statement in diesem Artikel zu den diversen Vertretern dieses Neo-Folk-Revivals, für manche durchaus berechtigt: „At its best, it had an unmistakable purity of heart in a callous age. At its worst, it was faux-rural ninnying for city slickers scrolling the Guardian website in a Croydon Starbucks: beige coffee-shop playlists, a tedious pre-echo of hygge.“

10 Jahre, im Leben und besonders in der Musikwelt: eine Ewigkeit! Man denke nur an die Musikwelt 1965 und dann 1975 und was sich in diesen Jahren ereignet hat. Oder am Beispiel von Crosby, Stills, Nash & Young, den Altmeistern, zu denen die Pitchfolksters aufsehen, illustriert: Was ist da nicht in nur 8 Jahren zwischen 1969 (CSN Debüt) und 1977 (CSN, die follow up LP mit dem Foto der drei Meister am Segelboot-Cover) passiert.

Gute Musik trotzt Moden. So denken wir an Public Enemy: Don’t believe the hype, auch im Negativen. Trust your instincts und: Enjoy the grooves that move your heart. Und deshalb werden wir, dem dunklen, nassen, windig-kalten November entsprechend, herzerwärmende Höhepunkte der Pitchfolksters, deren Zeit als Medien-Darlings abläuft, spielen.

Auch dieses Mal: It will be worth every second: musik für wachsame headz. Tune in & enjoy!

 

 

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