Felix Kubin

Felix Kubin und das Mineralorchester: „Music for Theatre and Radioplay“.
In der nächsten Stunde gibt es die CD des charmanten Hamburger Soundrabauken „Felix Kubin und das Mineralorchester: Music for Theatre and Radio Play“ zu hören, die 2008 auf dem befreundeten Hamburger Label Edition Stora veröffentlicht wurde. Wie sein massives Output vermuten lässt, war Kubin dem post-dadaistischen Klangtheater zwar schon immer zugeneigt. Indes fasst diese CD nun eine Reihe seiner Theater- und Radiospiel-Stücken zusammen, die sich in den letzten Jahren aus Kollaborationen mit u.a. Schorsch Kamerun und Branko Simic angesammelt hatten. Herausgekommen ist ein Teil, das zwischen Vaudeville und Bearbeitungen eines Liederzyklus von Georg Eissler und Bernd Brecht bis zum Exotica-King Juan Esquivel und zu Ennio Morricone reicht. Jede Menge schräge Elektronik und ordentlich Schmalz sind selbstredend mit dabei. Wie kein anderer ist Kubin darin ein Meister, Dadaismus und Dorfdisco mal eloquent, mal mit der Brechstange zusammenzubringen. Für „Music for Theatre and Radio Play“ schafft es Kubin, zur Quintessenz cinematografischen Hörens durchzudringen: Diese Musik erklingt und sofort beginnt der Film-Projektor im Kopf zu rattern. Russische Avantgardisten, Jodorowsky, Film Noir, Murnau, Hinterhofclub: Kubin schickt den Hörer auf eine Reise, auf der Abzweigungen, Verästelungen, Möglichkeiten, fieberhafte Nachtschatten, toxische Burlesken und vermeintlich Vertrautes warten – und manchmal auch lauern.
„Zufall“: Alexei, Orchester 1, Zug, Lena, Orchester 2
„Hollywood Elegien“: Die Prophetin, Hollywood, Rat Man, Fischrevue, Am Pool
„The Raft“: Odin’s Will, Dutch Naval Air Defence, Driting, The New Weapon, Memory Loop, Mysitc Sailor, Yellow Sky, Storm, Cola Island, D.N.A.D. Reprise, Miraculous Rescue
HEINRICH DEISL