Europe, we need to talk
Stimmlagen aus Linz: Crossing Europe Filmfestival hat eröffnet // Tag gegen Lärm am 26. April // Seltene Krankheiten // Klimaproteste: „Handeln statt kriminalisieren“ fordern WissenschaftlerInnen
Das CROSSING EUROPE Filmfestival Linz findet heuer zum 20. Mal statt und positioniert Linz von 26. April bis 1. Mai als Treffpunkt für zeitgenössisches Autor*innenkino aus Europa.
Europe, we need to talk ist das Motto des heurigen Festivals.
139 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus 45 Ländern ermöglichen dem Publikum im Jubiläumsjahr eine filmische Reise von Grönland bis ans Schwarze Meer, zeigen unkonventionelle, sozialkritische sowie künstlerisch ambitionierte Perspektiven der jungen Generation von Filmemacher*innen aus Europa. Ein kurzer Einblick von den Festivalleiterinnen Sabine Gebetsriothner und Katharina Riedler mit Trailer und Filmausschnitt.
Seltene Krankheiten
Am medizinischen Campus der JKU fand eine Diskussionsrunde zu seltenen Krankheiten statt. Moderiert hat Christine Haiden, Präsidentin des OÖ Presseclubs. Mediziner*innen und ein Vater von einem betroffenen Kind haben darüber geredet, wie eine optimale Versorgung ausschauen könnte, und wo unser Sozialsystem noch ausbaufähig wäre. Claas Röhl, Vorstandsmitglied von Pro Rare Austria, Allianz für seltene Erkrankungen hat eine Tochter die an Neurofibromatose Typ 1 erkrankt ist. Er erzählt davon, welche Hürden es im Sozialsystem gibt und wie belastend der Gehaltsausfall ist, wenn man plötzlich ein Kind pflegen muss. Röhl findet es eine zusätzliche psychische Belastung, wenn man in Österreich um jede Hilfe kämpfen muss.
“Handeln statt kriminalisieren” fordern Wissenschaftler*innen
Über 1.400 Wissenschaflter*innen haben die Erklärung Handeln statt Kriminalisierung unterzeichnet. Bei einer online Pressekonferenz am 21. April haben Wissenschaftler*innen ihre Gründe bekanntgegeben, Klimaaktivst*innen zu unterstützen. Neben der Unterstützungserklärung ist auch eine Petition gestartet worden um an Politik und Gesellschaft zu appellieren sich mit den inhaltlichen Forderungen der Aktivist:innen ernsthaft auseinanderzusetzen und entschlossen wirkungsvolle Maßnahmen gegen den menschengemachten Klimawandel mit seinen katastrophalen Folgen zu ergreifen. Die Petition fordert ebenso, dass Klimaaktivist*innen auf keinen Fall kriminalisiert werden dürfen.
Ein Auszug aus der Erklärung:
Angesichts dieser wissenschaftlich fundierten Prognosen fordert etwa die „Letzte Generation“ – wie viele andere Gruppierungen und Einzelpersonen auch – ein rasches, zielgerichtetes und konkretes politisches Handeln im Einklang mit jenen Zielen, die sich die jeweiligen Regierungen in langen demokratischen und rechtsstaatlichen Prozessen selbst gesetzt und auf die sie sich international verpflichtet haben (Pariser Klimaabkommen von 2015). Die Aktivist:innen formulieren dabei auch symbolische Einzelziele, deren Umsetzung als Zeichen für das ernsthafte Bemühen der politisch Verantwortlichen verstanden werden kann. Mitunter wählen sie „störende“, gleichwohl gewaltfreie Widerstandsformen, um auf diese Ziele aufmerksam zu machen. Entscheidend ist: Sie haben dabei weder die Intention, das Vertrauen in gesellschaftliche Strukturen generell zu erschüttern noch den Rechtsstaat infrage zu stellen.
Link zur Petition: https://www.openpetition.de/petition/online/offener-brief-aus-der-mitte-der-gesellschaft
Tag gegen Lärm
Am 26. April ist der Tag gegen Lärm. Lärm ist für Peter Androsch eine akustische Belastung. Er ist Musiker, Künstler und Leiter des Projekts Hörstadt in Linz, dem Labor für Akustik, Raum und Gesellschaft. Im Gespräch mit Aylin Yilmaz erklärt er, wie man diese Belastungen verringern könnte und welche Rolle Architektur dabei einnimmt, wie und wie laut wir unsere Umgebung wahrnehmen. Positiv zu sehen ist, dass Maßnahmen für den Klimaschutz sich auch darauf auswirken, wie Schall sich verbreitet. Begrünte Fassaden und Entsiegelung der Böden schlucken den Schall. Androsch erzählt auch, wie er dazu gekommen ist, sich so intensiv mit Akustik auseinandersetzen. Die Liebe zur Musik hat er schon von Anfang an mitbekommen, im Schallplattenladen des Vaters.
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