Eine zweite Chance
Der Einstieg ins Berufsleben ist für Jugendliche ein großer Schritt, der mit vielen Herausforderungen, Sorgen und Fragen verbunden sein kann. Vor allem aber für jene jungen Menschen, die eine Haftstrafe verbüßt haben: “Soll die Haftstrafe im Lebenslauf stehen?”, “Wann sage ich am besten, dass ich in Haft war?”, “Muss ich sagen, welche Straftat ich begangen habe?”.
Um junge Straftäter*innen auf die Jobsuche nach der Haft vorzubereiten, hat die Soziale Initiative am 8. September ein Bewerbungstraining für sie organisiert. Unterstützt wurde das Training von der Arbeiterkammer Oberösterreich, die Räumlichkeiten in seinem Bildungshaus Jägermayrhof zur Verfügung gestellt hat. Ebenso teilgenommen haben Personalmanager*innen von Linzer Unternehmen, wie Liwest Kabelmedien GmbH, Rohrdorfer Transport Beton GmbH und voestalpine AG. Sie übten mit den Jugendlichen den Ablauf von Bewerbungsgesprächen und gaben ihnen wertvolle Ratschläge.
Vorbereitet und begleitet wurden die Jugendlichen von Jugendcoaches der Sozialen Initiative, die speziell Unterstützung in Justizanstalten anbietet. Damit soll jungen Menschen zwischen 15 und 24 Jahren der Übergang nach “draußen” erleichtert werden. Im Mittelpunkt des Coaching stehen Berufsorientierung, der Einstieg in Lehre und Beruf, aber es geht auch um Begleitung und darum Ansprechpersonen für die Jugendlichen zu sein.
FROzine-Redakteurin Marina Wetzlmaier war beim Bewerbungstraining im Jägermayrhof vor Ort und hat mit Jugendcoaches sowie mit einem Personalvertreter gesprochen. Vor allem aber hat sie zwei Jugendliche darüber befragt, wie es ihnen beim Training ergangen ist, was sie daraus mitnehmen und welche Pläne sie für ihre Zukunft haben. Schlussendlich gibt es auch Antworten auf die Frage: “Wie sage ich, dass ich in Haft war?”
Stimmen der Jugendlichen:
“Ich finde es gut, dass Jugendlichen, die derzeit in Haft sind, eine Möglichkeit geben wird, sich zu beweisen und sich von einer besseren Seite zu zeigen.”
“Ich möchte meine Ausbildung fertig machen, weil das ein wichtiger Grundstein für mein weiteres Leben ist.“
“Ich hab von meiner Oma gelernt: Ehrlichkeit währt am Längsten.”
“Nutzt euer Potenzial! Jeder einzelne von euch ist besonders!”
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