Eine Simon-Wiesenthal-Straße für Linz
Lange Jahre hat Simon Wiesenthal hier in Linz versucht, NS-Täterschaft aufzuarbeiten. Wir sprechen mit der Historikerin Birgit Kirchmayr über den Vorschlag, einen Platz oder eine Straße nach ihm zu benennen. Außerdem begeben wir uns mit Casimir Paltinger in die Stollenanlagen „Bergkristall“ im ehemaligen KZ Gusen. Anlässlich des Tags der Menschenrechte hat Promente OÖ mit einem Appell aufhorchen lassen: Krankheit ist Schicksal und soll nicht diskriminiert werden.
Gute Ansätze und Fallstricke von Gedenkkultur
Die Bewußtseinsregion Mauthausen, Gusen, St. Georgen hat heuer eingeladen zum Rundgang durch die Stollenanlagen des ehemalige Konzentrationslagers Gusen – von den Nationalsozialisten klingend als „Bergkristall“ bezeichnet -, der zum Rüstungsbau angelegt und von tödlichen Arbeitsbedingungen begleitet war.
Wir hören im Beitrag die Ausschnitte aus dem Vortrag von Julia Mayr, Vermittlerin KZ-Gedenkstätte Mauthausen, über die Geschichte der Lager Gusen sowie Casimar Paltinger, seines Zeichens Vermittler, mit dem Michaela Kramesch von Radio FRO und andere Besucherinnen und Besucher in die Stollen hinabgestiegen sind. Wir hören von Henry Ford und Marcel Callo, von Arbeitsbedingungen, die zum Tode führen sollten, und wie man vor dem Hintergrund solch monströser Dimensionen Gedenken kann?
Darüber sprechen wir mit der Historikerin Birgit Kirchmayr; sie ist Professorin an der JKU am Institut für Zeitgeschichte und darüber hinaus als wissenschaftliche Koordinatorin der Kommission für Provenienzforschung im Auftrag des BM für Kunst. Immer wieder kuratiert Birgit Kirchmayr Ausstellungen oder spricht am Podium über Themen des NS-Regimes. Im Rahmen der Fragen über gelungene Ansätze oder auch Fallstricke von Gedenkkultur, werden wir ein Thema erneut aufgreifen: eine Straße oder einen Platz nach Simon Wiesenthal zu benennen.
Krankheit ist Schicksal
Am 12. Dezember wurde wieder der Tag der Menschenrechte begangen. Die Promente OÖ hat zu diesem Anlass die Problematik von Opiatabhängigkeit lanciert. Zwar ist es hierzulande – im Vergleich zur verheerenden Opiat-Epidemie in den USA – nur ein kleiner Prozentsatz von Menschen, der von Opiaten abhängig ist, allerdings ist die Therapie oft langwierig und in der öffentlichen Wahrnehmung von Ausgrenzung und Ablehnung begleitet. Primar Yazdi und Thomas Labacher von der Suchtstelle Promente OÖ sprechen über Diskriminierung, die es abzubauen gilt und machen ein paar Vorschläge, wie das Therapieangebot strukturell verbessert werden könnte.
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