Ein Volksfeind von Hendrik Ibsen
Leben heißt – dunkler Gewalten
Spuk bekämpfen in sich.
Dichten – Gerichtstag halten
über sein eigenes Ich.
Henrik Ibsen entstammte einer der vornehmsten und ältesten norwegischen Familien; er hatte eine introvertierte und depressive Seite. Bereits als junger Mann hielt er Kontakt zur norwegischen Arbeiterbewegung des utopischen Sozialisten Marcus Thrane und wurde Mitglied des Intellektuellenzirkels. Henrik Ibsen war ein Dramatiker, der gegen die Moral und „Lebenslüge“ seiner Zeit zu Felde zog und im „Kampf der Geschlechter“ im Gegensatz zu August Strindberg den Standpunkt der Frau vertrat. Seine bürgerlichen Dramen zeigten ethischen Ernst und großes psychologisches Einfühlungsvermögen. Darüber hinaus geht durch die Dramen Ibsens auch ein mystischer Zug.
In dem Stück Der Volksfeind widmet sich Ibsen der Politik und Moral:
Der Badearzt Dr. Stockmann hat gesundheitsgefährdende Verunreinigungen im Heilwasser des angesehenen Kurortes entdeckt und will durch öffentliche Bekanntmachungen drohendes Unheil abwenden. Ein Umweltskandal, ein Bruderkonflikt und die Verflechtung von politischen und ökonomischen Interessen kennzeichnen Ibsens letztes Gesellschaftsdrama. Es beschreibt den Kampf eines aufrechten Mannes gegen Korruption und Lüge und stellt Fragen nach den Machtverhältnissen in einer Stadt und dem korrekten, moralischen Handeln.
Landestheater Premiere, am 7. April 2017
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