Dynamo-Spezial über Tanzperformance Cry Me A River
Bericht von Mira Kapfinger über Anna Mendelssohns Tanzperformance „Cry Me A River“ im Tanzquartier. „Cry Me A River“ ist eine Solo-Klima-Gipfelkonferenz. An einem langen Konferenztisch sitzt eine Frau und hält einen Monolog über das Schmelzen der Gletscher und polaren Eiskappen. Sie weint. In ihrem Vortrag zum Klimawandel verweben sich die Stimmen von Politiker_innen, Wissenschaftler_innen, Chirurg_innen, Aktivist_innen, Architekt_innen, Tiefenökolog_innen, Dichter_innen bis hin zu einem Discobesitzer mit Energieüberschuss zu einer assoziativ konstruierten, polyphonen und sich selbst auflösenden Textmontage. Mitunter tauchen darin auch Reflexionen der Performerin zu ihrem eigenen Leben auf. Da das Thema von Gefühlen wie Wut, Hoffnung, Verzweiflung und Trauer stark geprägt ist, werden diese, wenn nötig, mithilfe von Bio- Engineering chemisch reproduziert. Cry Me A River bewegt sich auf dünnem Eis, zwischen Sinn und Sinnlosigkeit, zwischen inneren und äußeren Welten, zwischen dem Persönlichen und dem Politischen.
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