Drago Jančar und sein berührender Roman „Die Nacht, als ich sie sah“
Zur Person: Drago Jančar gilt als der bedeutendste zeitgenössische Schriftsteller Sloweniens. Sein jüngster Roman wurde von der französischen Literaturkritik zum besten fremdsprachigen Roman 2014 gekürt und vom deutschsprachigen Feuilleton bejubelt, er wurde in elf Sprachen übersetzt und hat in Slowenien schon die achte Auflage erreicht. – Im November 2015 stellte Drago Jančar sein Buch im Literaturhaus Graz vor.
In einer Nacht, kurz nach Neujahr 1944, führt eine Gruppe von Tito-Partisanen Veronika Zarnik und ihren Mann aus ihrem Schloss in Slowenien ab; die beiden bleiben spurlos verschwunden. Aus den Erinnerungen von fünf Menschen setzt sich das Bild einer schillernden jungen Frau zusammen: Pilotin, Liebhaberin von Papageien, Alligatoren und Pferden. Der Offizier, die Mutter, der deutsche Wehrmachtsarzt, die Haushaltshilfe, der Partisan berichten von der unbändigen Lebensfreude der jungen Frau, die jenseits des politischen Geschehens mitten im Zweiten Weltkrieg ein privates Idyll aufrechtzuerhalten sucht – bis der Strom der Geschichte diese Illusion jäh beendet. – „Die Nacht, als ich sie sah“, Deutsch von Daniela Kocmut und Klaus Detlef Olof, Folio Verlag 2015
Sendungsinhalt: Ausschnitte aus dem Abend im Literaturhaus. Einführung: Agnes Altziebler, Lesung: Drago Jančar (Slowenisch) und Rudi Widerhofer (Deutsch), Gespräch mit dem Autor: Andreas Leben (Slawist), Übersetzung: Daniela Kocmut.
Musik: Jure Tori (Akk.,Piano): „tisti“, Klopotec 2012
„Bilder des Verschwindens“ – Rezension von Klaus Zeyringer im „Standard“
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