Die zweite Welle der Tierschutz- und Tierrechtsbewegung
Aktivist Erich erzählt von seinen Erfahrungen seit den 80er-Jahren als aktiver Tierschützer.
Als erste Welle wird die erstmals sehr aktive Tierschutzbewegung ab etwa um 1900 bezeichnet. Das Wohlergehen von Tieren wurde damals in der gesellschaft rechtlich gar nicht berücksichtigt. Es gab zwar damals bereits ein Engagement für Vegetarismus aber im Tierschutz wurde hauptsächliches Augenmerk auf den Individualtierschutz gelegt. Die Idee Tieren um ihrer selbst willen Schutz zuzugestehen, war damals selbst für Haustiere noch neu.
Seit etwa den 80er-Jahren konzentriert sich in der zweiten Welle die Tierschutz- und Tierrechtsbewegung dann auf das Problem der Tiernutzung, von der natürlich noch wesentlich mehr Individuen betroffen sind. Erich berichtet von seinen Erfahrungen seit Mitte der 80er-Jahre. Am Beginn standen für ihn ursprünglich Tierversuche, Jagd und Pelz. Erich gründete Ende der 80er-Jahre zusammen mit anderen Aktivist:innen den Tierrechtsverein „Freethem“, aber es gab auch bereits den Vegetarismus-Verein „Pythagoras“.
Die Besetzung der Hainburger-Au war für ihn ein prägendes Erlebnis weil es ihm zeigte, dass organisierter ziviler Widerstand trotz staatlicher Gewalt erfolgreich sein kann. Der Tierschutz hatte am Anfang der zweiten Welle eher den Ruf ein Hobby von reichen alten Damen zu sein und wurde von der linken Bewegung lange als reaktionär gesehen. Erich wollte aber als noch junger Aktivst von Anfang an weiter gehen und hat klassisch progressive Methoden des linken Widerstands eingesetzt. Zusammen mit dem damals noch jungen Verein Vier Pfoten nahm Erich an Besetzungen von Pelzfarmen teil.
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